UBS-Präsident Axel Weber versprüht wenig Zuversicht für seine Branche. Vor allem von zwei Fronten fürchtet er Gegenwind. Dennoch sieht er Licht am Ende des Tunnels.

Das nervöse Auf und Ab an den Finanzmärkten schüchtert die Anleger zusehends ein. Und den Grossbanken entgehen so Handelserträge in Millionenhöhe. Darunter litt unter anderem die UBS, wie der jüngste Quartalsbericht aufzeigte. Und Besserung ist kaum in Sicht.

«Wegen den unsicheren Finanzmärkten, horten viele unsere Kunden Bargeld, selbst im Wealth Management», sagte UBS-Verwaltungsrats-Präsident Axel Weber im Interview mit dem amerikanischen TV-Sender «CNBC» am Dienstag.

Hoffen auf das zweite Quartal

Abschreiben will Weber das Geschäftsjahr allerdings noch nicht. Sobald sich die Lage an den Finanzmärkten beruhige, würden Investoren wieder aktiver. Womöglich sei dies im zweiten Quartal der Fall, so Weber. Die aktuellen Indikatoren zeigten aber weiterhin schwierige Märkte an, fügte der 59-Jährige relativierend hinzu.

Was Weber zudem Sorge bereitet, sind die vom Regulator geforderten zusätzlichen Kapitalpolster, welche «einige Banken» aufzubringen haben. Da der Bankensektor derzeit schwierigen gesamtwirtschaftlichen und finanziellen Gegebenheiten gegenüberstünde, stehe seine Profitabilität unter Druck und der Aufbau der erforderlichen Eigenkapitalpolster würde erschwert.

UBS vergleichsweise gut kapitalisiert

Bei der Kapitalisierung erlitt die UBS teils Rücksetzer. So sank die harte Kernkapitalquote auf Basis einer vollständigen Umsetzung der «Too-big-to-fail»-Regeln gegenüber Ende 2015 von 14,5 auf 14 Prozent. Die Leverage Ratio für systemrelevante Schweizer Banken stieg hingegen leicht von 5,3 auf 5,4 Prozent.

Bis 2019 müssen UBS und auch die Erzrivalin Credit Suisse eine Eigenkapital-Quote von mindesten 5 Prozent der Bilanzsumme vorweisen; hinzu kommen 3 bis 5 Prozent Wandlungskapital für den Krisenfall. Somit erfüllt die Grossbank zwar immer noch über – doch massig Spielraum hat sie nicht.

EZB im Wartemodus

Was die Geldpolitik der EZB anbelangt sieht der ehemalige Präsident der Deutschen Bundesbank keine Alternative zur expansiven Geldpolitik. Die Wirtschaft in Europa entwickle sich – anders als in den USA – nach wie vor sehr schwach, diagnostizierte Weber.

Es wäre demnach ein Fehler die Geldpolitik zu straffen, so Weber weiter. Ihm zufolge warte die EZB die Wirkung der zuvor beschossenen Massnahmen ab.

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