In Grossbritannien haben rund 1‘000 Investmentbanker bei der Royal Bank of Scotland gekündigt. Auch in der Schweiz herrscht Unruhe.

Ausgelöst wurde der Exodus in Grossbritannien durch die Ankündigung der Regierung, die Boni bei der Bank zu kappen. Dies ist möglich, da der Staat demnächst 84 Prozent des Konzerns besitzt, nachdem die RBS-Gruppe im Sog der Finanzkrise in existenzielle Not geraten war.

In der Schweiz ist der Konzern unter anderem mit der Firma RBS Coutts im Vermögensverwaltungsgeschäft tätig. Im vergangenen August verliess Hanspeter Brunner überraschend RBS Coutts, nachdem er zwölf Jahre lang für das Haus gearbeitet hatte, zuletzt als CEO Wealth International mit Sitz in Singapur.

Eine Art «unfriendly takeover»

In der Folge wurde bekannt, dass Brunner zur BSI-Gruppe wechselt und dabei rund 80 RBS-Mitarbeiter mitnimmt. Wie in Zürcher Bankenkreisen derzeit zu hören ist, verlassen auch hierzulande immer mehr Relationship Managers und Advisors das Unternehmen – nicht wenige in Richtung BSI. Für eine Stellungnahme bei RBS Coutts in Zürich war bisher niemand zu erreichen.

Bereits spricht man in der Branche von einer Art «unfriendly takeover», indem man, anstatt eine Bank zu kaufen, einfach die Leute mit einem guten Angebot ködert. So ist es zumindest in England gelaufen, wo die 1‘000 abtrünnigen Investmentbanker mehrheitlich zu mehrheitlich von Barclays Capital, Nomura und der Société Générale abgeworben wurden.

Personalbedarf: 38 offene Stellen

Dass bei RBS Coutts ein gewisser Personalbedarf besteht, zeigt auch ein Blick auf das Stellenportal «jobdirectory.ch», wo derzeit nicht weniger als 38 offene Stellen ausgeschrieben sind, darunter drei hochrangige Management-Positionen. Das ist sehr viel im Vergleich zu anderen Instituten.

 

 

 

 

 

 

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