Der US-Hypothekenstreit ist einer der letzten grösseren hängigen Rechtsfälle der UBS. Die Grossbank hat eine Grundsatzvereinbarung erzielt. Aus dem Schneider ist sie damit aber noch nicht.

Die Schweizer Grossbank UBS hat ihre Rückstellungen für Rechtsfälle, regulatorische und ähnliche Angelegenheiten im Zusammenhang mit US-Hypotheken (RMBS) erhöht. Diese liegen nun per Ende 2016 bei 1,5 statt bei 1,4 Milliarden Dollar im dritten Quartal 2016, wie aus dem am Freitag publizierten Geschäftsbericht hervorgeht.

Die zusätzlichen rund 100 Millionen Dollar betreffen eine kürzlich getroffene Grundsatzvereinbarung mit der National Credit Union Association (NCUA) zur Beilegung der RMBS-bezogenen Angelegenheit, wie die UBS erklärt.

Zuletzt hat der grösste Vermögensverwalter der Welt im Sommerquartal 2016 die Rückstellungen in dieser Rechtssache kräftig angehoben, und zwar um 417 Millionen Dollar auf 1,4 Milliarden Dollar.

Rivalen mussten tief in die Tasche greifen

Der US-Hypothekenstreit ist einer der letzten grossen offenen Rechtsfälle der UBS und könnte der Schweizer Grossbank eine Milliardenbusse einbrocken. Zum Vergleich: Die Credit Suisse (CS) konnte sich in dieser Sache Ende 2016 einigen und zahlte eine Busse von knapp 2,5 Milliarden Dollar. Dazu kommen noch Entschädigungszahlungen an Konsumenten von 2,8 Milliarden Dollar.

Noch teurer kam die Beilegung des Rechtsstreits in den USA der Deutschen Bank zu stehen. Sie zahlte eine Zivilbusse von 3,1 Milliarden Dollar und muss weitere 4,1 Milliarden Dollar für Entschädigungen an Kunden in den Vereinigten Staaten bereitstellen. Ursprünglich hatte allerdings eine Strafe von 14 Milliarden Dollar gedroht.

Zünftig verspekuliert

Das Geschäft mit den sogenannten Hypothekaranleihen (Residential Mortgage-Backed Securities) war in den Jahren vor der Finanzkrise höchst lukrativ. Finanzinstitute, darunter die UBS und die CS, kauften Immobilienkredite und «verpackten» sie ihn Anleihen.

Allerdings gerieten die Papiere in Schieflage, als im Zuge der Finanzkrise immer mehr US-Hypothekargläubiger ihre Zinsen nicht mehr bezahlen konnten. Den Investoren erwuchsen daraus teilweise hohe Verluste.

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