Die US-Bank Goldman Sachs hat ihre Lohnpolitik für CEO Lloyd Blankfein und sein Top-Management verändert. Um den maximalen Bonus zu kassieren, müssen die Oberen eine höhere Rentablität erreichen als die wichtigsten Konkurrenten.

«Mehr chillen», das empfiehlt Goldman-Sachs-CEO Lloyd Blankfein seinen Jungbankern, wie auch finews.ch berichtete. Für den 62-Jährigen gilt dies hingegen nicht, wenn er seine Gesamtvergütung auf dem gewohnt hohen Level behalten will.

Denn die US-Bank Goldman Sachs hat ihre Berechnungen für die Vergütung des Topmanagements neu ausgestaltet. So kassieren die Oberen künftig nur den maximalen Bonus, wenn die Rentabilität höher ist als bei den Konkurrenten, wie die «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) am vergangenen Freitag berichtete.

Als Richtmass dienen die beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse (CS), Bank of America, Citigroup, Barclays, Morgan Stanley, J.P. Morgan und die Deutsche Bank.

Schwelle bei 4 Prozent

Zudem wurde der Bar-Anteil von Blankfeins Lohn, der zuvor 30 Prozent betrug, auf 20 Prozent gekürzt. Der grosse Rest wird in Form von Leistungseinheiten – sogenannten «Performance Stock Units» (PSU) – ausbezahlt, je hälftig in Aktien und in Cash.

Der Wert dieser PSU, der laut Bericht zwischen 0 und 150 Prozent vom ursprünglich Wert betragen kann, ist wiederum abhängig von der Rentabilität der Bank. Konkret: Erwirtschaftet Blankfein über einen Zeitraum von drei Jahren eine Eigenkapitalrendite von weniger als 4 Prozent im Schnitt, verfallen die PSU. Erzielt er einen Wert von 14 Prozent oder mehr, bekommt er das Maximum. Und für alle Eigenkapitalrenditen zwischen 4 und 14 Prozent konsultiert das Vergütungskomitee von Goldman Sachs die Vergleichsgruppe.

Eine Million weniger für Blankfein

Blankfein verdiente 2016 rund 22 Millionen Dollar. Das ist eine Million weniger als im Vorjahr. Weil der Bankchef 2015 einen Sonderbonus von sieben Millionen Dollar bekommen hatte, der sich auf acht Jahre bezog, lagen seine gesamten Bezüge 2016 deutlich niedriger als im Vorjahr.

Deutlich mehr verdiente Jamie Dimon. Der Chef von J.P. Morgan trug insgesamt 28 Millionen Dollar nach Hause. Das Gehalt von Morgan-Stanley-CEO James Gorman betrug 22,5 Millionen Dollar. Weniger als Blankfein bekamen Brian Moynihan von der Bank of America mit 20 Millionen und Citigroup-Chef Michael Corbat mit 15,5 Millionen Dollar.

Maximal 15 Millionen Franken für Tidjane Thiam

Zum Vergleich: UBS-Chef Sergio Ermotti kassierte 2016 rund 13,7 Millionen Franken und damit 600'000 Franken weniger als im Vorjahr. Der Lohn des Credit-Suisse-Lenkers Tidjane Thiam wird mit dem Geschäftsbericht am 24. März bekannt. Das Gesamtpaket kann gemäss Reglement maximal 15 Millionen Franken betragen. 

Die Schweizer Grossbank zahlte dem Ivorer für 2015 insgesamt 18,9 Millionen Franken. Davon entfielen 14,3 Millionen Franken auf Ersatzzahlungen für verfallene Vergütungen seines früheren Arbeitgebers Prudential.

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