Schweizer Börse: Mega-IPO nimmt Formen an
Das grösste IPO seit Jahren nimmt langsam Gestalt an. Heute hat die Swiss Marketplace Group (SMG) zentrale Informationen publiziert. Dabei gab es auch Überraschungen.
Als Auftakt zu ihrer Kapitalmarktkommunikation hat die Swiss Marketplace Group (SMG) am Dienstag eine Intention to Float publiziert.
Bereits letzte Woche verdichteten die Anzeichen über einen bevorstehenden Börsengang des Online-Marktplatz-Konglomerats, zu dem in der Schweiz bedeutende Portale wie Autoscout24, Homegate, Ricardo, oder Tutti gehören. Auch finews.ch berichtete.
UBS liefert Nachfrage aus Wealth Management
In Bezug auf die involvierten Banken enthält die offizielle Verlautbarung keine Überraschungen: Wie vermutet worden war, agieren Goldman Sachs Bank Europe, J.P. Morgan Securities und die UBS Investment Bank als Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners.
In diesem Setting wird die UBS vor allem die technische Umsetzung mit der SIX gewährleisten und die Nachfrage nach den neuen Aktien aus dem Wealth Management (typischerweise 20-30 Prozent des Totals) und von institutionellen inländischen Investoren beisteuern. Goldman und JP Morgan sind im Zeichnungsprozess eher für die internationalen Institutionellen zuständig.
IPO-Tranche wohl kleiner als gedacht
Barclays, BNP Paribas, Morgan Stanley und die Zürcher Kantonalbank assistieren als Joint Bookrunners. Evercore fungiert als unabhängiger Berater der SMG und der Verkäuferseite.
Überraschend kommt indes, dass die an die Börse zu bringende Tranche wohl kleiner ist als die rund 30 Prozent, mit denen gerechnet worden war. In der Mitteilung ist lediglich davon die Rede, dass man einer minimalen Free-Float-Anforderung von 20 Prozent entsprechen werde.
Nur Mobiliar und Ringier bringen Aktien ein
Fast noch interessanter ist, dass von den bisherigen Eigentümern – den Verlagshäusern Ringier und TX Group, der Mobiliar-Versicherung und des New Yorker Private-Equity-Unternehmens General Atlantic – lediglich Ringier und die Mobiliar eigene Aktien in eine neu zu gründende Holding für die öffentlich gehandelten Anteile einbringen werden.
Dies könnte einerseits damit zusammenhängen, dass insbesondere General Atlantic nicht bereit ist, im Rahmen des IPOs einen gewissen Discount (dessen Höhe ist nach wie vor nicht bekannt) in Kauf zu nehmen. Die TX-Gruppe zögert womöglich, weil sie ihre Anteile an ihrem bei Weitem wichtigsten Gewinn- und Umsatzträger nicht verwässern möchte.