Nun ist klar: Die Credit Suisse benötigt zusätzliches Kapital. Dies bestätigt der CEO der Bank, Tidjane Thiam, in einem Interview.

Allerdings ist der Bedarf gegenüber früher kommunizierten Zahlen geringer: «Die Bandbreite ist enger als die zuvor angestrebten zwei bis vier Milliarden Franken», sagte Credit-Suisse-Konzernchef Tidjane Thiam gegenüber der «Finanz und Wirtschaft» (Artikel kostenpflichtig).

Noch nicht offenlegen will Thiam, bis wann über den eigentlich angestrebten Teilbörsengang der Schweizer Einheit entschieden wird. Die Chancen, dass der Schweizer Kapitalmarkt tatsächlich einen der grössten Börsengänge der letzten Jahre erleben wird, sind jedoch deutlich geschrumpft.

Variable Lohnkomponenten bleiben unverändert

Zwei Jahre in Folge hat die Credit Suisse nun Milliardenverluste erzielt, doch Thiam sagt, diese Beträge gingen auf Altlasten zurück, die die operative Leistung der Bank überdecken würden.

«Ich gebe niemandem die Schuld», sagt er im Gespräch, aber er müsse schliesslich erklären, wie die Ergebnisse zustande kommen. Darum sollen auch die variablen Lohnkomponenten des Managements nicht gekürzt werden, wie es etwa bei der Deutsche Bank der Fall ist, die ebenfalls zwei Verlustjahre aneinander gereiht hat.

Viel Geld in der Abwicklungseinheit

Die grösste Altlast hat Credit Suisse nun jedoch beseitigt. Der Vergleich mit den US-Justizbehörden in Sachen verbriefter Hypotheken aus den Jahren 2005 bis 2007 schafft nun mehr Planungssicherheit. Allerdings bleibt bei der Credit Suisse im Vergleich zu anderen Banken viel Kapital in der Abwicklungseinheit gebunden. Bis 2018 soll dieses Portfolio weitgehend abgetragen sein.

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