Trotz im Branchenvergleich hohen Cheflöhnen stellten sich die Aktionäre hinter die UBS. Für Präsident Axel Weber geriet die Generalversammlung zum Abräumer.

UBS-Chef Sergio Ermotti mag 2016 mit insgesamt 13,7 Millionen Franken von allen europäischen Grossbanken-CEO am meisten verdient haben, und Präsident Axel Weber gehört mit 6,07 Millionen Franken weltweit zu den Bestbezahlten seines Fachs.

Trotzdem erteilten die Aktionäre der Schweizer Grossbank an der Generalversammlung am Donnerstag in Basel den Cheflöhnen mit grosser Mehrheit ihren Segen. 88,4 Prozent der anwesenden Eigner stimmten dem UBS-Vergütungsbericht zu.

Zum Vergleich: Der umstrittene Vergütungsbericht der Erzrivalin Credit Suisse (CS) erhielt letzte Woche nur 58 Prozent der Eignerstimmen – ein Denkzettel an den Verwaltungsrat der Grossbank um CS-Präsident Urs Rohner.

Grosse Mehrheit für die Boni

Bei der bindenden Abstimmung über die Boni für die Geschäftsleitung stimmten 88,9 Prozent der Aktionäre zu. Die Zustimmung der Eigner für den maximalen Gesamtbetrag der fixen Vergütung der Mitglieder der Konzernleitung im nächsten Geschäftsjahr 2018 war mit 91,4 Prozent sogar noch leicht höher, wie aus dem Bericht der UBS zur GV hervorgeht.

Auch sonst geriet die Aktionärsversammlung zum Schaulaufen für Präsident Weber, der zuvor in einer Rede betonte, dass das Vergütungssystem der UBS funktioniere und auf die jeweilige Geschäftsentwicklung reagiere, wie auch finews.ch berichtete.

Was die Aktionäre auf die Barrikaden bringt

Der Lagebericht sowie die Konzern- und Jahresrechnung, die Entlastung für den Verwaltungsrat und nicht zuletzt die Dividende wurden an der Generalversammlung ebenfalls mit grosser Mehrheit angenommen. Die bisherigen Verwaltungsräte mit Präsident Weber wurden von den Aktionären alle wiedergewählt, wobei letzterer rund 97 Prozent der Stimmen erhielt.

Die Abstimmungsergebnisse scheinen die Analyse von finews.ch zu belegen, dass die Aktionäre an den Generalversammlungen nur dann gegen hohe Cheflöhne opponieren, wenn ein Unternehmen schlechte Resultate abliefert. Dies zeigte sich in dieser Saison bei der CS und dem Asset Manager GAM, aber auch bei der Industriefirma ABB oder dem Zementriesen LafargeHolcim.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.57%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.89%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.98%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.01%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.55%
pixel