Der Verantwortliche für das M&A-Geschäft bei der Credit Suisse, Jamie Amine, ist zuversichtlich für seine Sparte. Weshalb dem so ist.

«Ich gehe davon aus, dass die Aktivität vor allem in der zweiten Jahreshälfte weiter Fahrt aufnehmen wird und das Volumen aus 2016 erreichen kann», sagt Jamie Amine, CEO Investment Banking & Capital Markets bei der Credit Suisse (CS), im Interview mit dem deutschen «Handelsblatt» (Artikel bezahlpflichtig).

Er gehe davon aus, dass es in Europa weitere Konzernabspaltungen geben werde, die an die Börse kommen würden. «Das ist eine wichtige Entwicklung, denn global gesehen hat die Zahl der börsennotierten Gesellschaften abgenommen», führte Amine weiter aus.

Die Investoren würden aber eine breite Auswahl an Titeln wollen. Wenn die Kursentwicklung der Aktie nach dem Listing stimme, werde die Nachfrage nach Börsengängen steigen, zeigt er sich überzeugt.

Dünger für das M&A-Geschäft

Amine nennt vier Gründe, die für das M&A-Geschäft sprechen: Erstens würden die Aktienmärkte gut laufen, die aufgrund der verbesserten Erträge der Unternehmen immer neue Höhen erreichen würden.

Zweitens befände sich die Zuversicht der Unternehmenslenker in den USA auf einem Vierjahreshoch und drittens würden die historisch niedrigen Zinsen die Fremdfinanzierungen günstig machen. Als vierten Grund nennt der CS-Topmanager die Aussicht auf weniger Regulierung unter der neuen Trump-Regierung, die für ein positives Momentum im Markt sorge.

Widerspruch vom UBS-Präsidenten

Zumindest im letzten Punkt stösst Amine auf Widerspruch. So sagte UBS-Präsident Axel Weber im Interview mit der «Welt am Sonntag» am Wochenende, dass es keine breite Deregulierungswelle für Banken in den USA geben werde. 

Ein Umdenken in Sachen Deregulierung stellt Weber allerdings in Europa fest. So würde sich man sich eher fragen, ob manche Regeln auch unbeabsichtigte Folgen hätten, die keinen zusätzlichen Beitrag zur Stabilität des Finanzsystems leisteten, sondern die Flexibilität der Wirtschaft unangebracht einschränkten.

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