Niemals wieder sollen Steuerzahler eine Bank retten müssen – das schworen sich die Staaten nach der Finanzkrise. Doch ist die Gefahr gebannt? Eine neue Grafik bringt es auf den Punkt.

Zehn Jahre ist es her, dass Staaten rund um die Welt Hunderte Banken vor dem drohenden Kollaps retten mussten – in der Furcht, die Institute könnten wegen ihrer schieren Grösse das Finanzsystem mit sich reissen.

In der Schweiz erwies sich damals die taumelnde UBS als «Too Big To Fail». Sie musste mit Steuergeldern gerettet werden. Vor der Krise überstieg ihre Bilanz, zusammen mit jener der Erzrivalin Credit Suisse (CS), das Schweizer BIP um das Sechsfache.

Was seither mit den «Too Big To Fail»-Banken geschehen ist, brachte die britische Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) mit einer sehenswerten Grafik auf den Punkt. Das Blatt verglich die Entwicklung der Bilanzsummen von Grossbanken in Amerika, Europa und Asien (siehe unten).

Aufstieg der China-Banken

Schnell zeigt sich: US-Grossbanken sind seit der Krise teils noch grösser geworden. Derweil erlebten chinesische Staatsbanken einen rasanten Ausbau. Heute führen die ICBC, die auch in der Schweiz tätige China Construction Bank (CCB) und die Agricultural Bank of China das Ranking der weltgrössten Banken an.

TBTF Grafik 500

Die «Too Big Too Fail»-Problematik ist damit weit davon entfernt, entschärft worden zu sein. Im Gegenteil: Wie auch finews.ch berichtete, machen sich etwa in den USA die Banken auf, das Rad der Regulierung zurückzudrehen.

Drohende Arbitrage

Sichtbar geschrumpft sind hingegen die Bilanzen vieler Geldhäuser in Europa, nicht zuletzt bei den Schweizer Grossbanken UBS und CS. Bis Anfang 2019 müssen die beiden Häuser zudem verschärften «Too Big To Fail»-Anforderungen genügen. Die grossen Inlandbanken wie die Zürcher Kantonalbank, Raiffeisen und Postfinance haben ebenfalls für eine mögliche Pleite vorzukehren.

Grossbanker wie UBS-Chef Sergio Ermotti monieren nicht ganz zu unrecht, dass damit eine Regulierungsarbitrage zum Ausland droht. Doch eine Wiederholung der Krise von 2008 kann sich hierzulande niemand wünschen.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.22%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.76%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.98%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.41%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.64%
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