Im Ausblick auf das kommende Börsenjahr demontiert das amerikanische Fondshaus Invesco Asset Management eine Lieblingsidee westlicher Politiker. Was es stattdessen im Auge zu behalten gilt.

Im Zürcher Eventlokal Metropol gibt es höchstens einige Treppenstufen zu erklimmen. Insofern war die von der amerikanischen Fondsfirma Invesco Asset Management dort veranstaltete «Bergtour» wohl eher metaphorisch gemeint. Aber es ist was dran: Wer weit blicken will, klettert bevorzugt in die Höhe. Und um den Blick aufs Börsenjahr 2018 ging es ja schliesslich beim Invesco-Anlass von letzter Woche.

So nutzte Chefökonom John Greenwood die Plattform, um zwei der drängendsten Fragen der Anleger im neuen Jahr nachzugehen: Was ist vom Wirtschaftswachstum zu erwarten? Und wie verhält sich die Inflation? Schliesslich sind die Märkte diesbezüglich nicht gerade optimistisch (siehe Grafik unten).

Überschätzter «Fiscalism»?

Greenwood stellte sich dabei auf den Standpunkt, dass sich Anleger zu stark von Modethemen ablenken liessen. Von aus dem Lot geratenen Phillips-Kurven etwa, welche den Zusammenhang zwischen Stellenangebot und Lohnentwicklung anzeigen. Oder von der durch US-Präsident Donald Trump sowie der britischen Premierministerin Theresa May propagierten Idee, dass sich mit massiven Staatsausgaben das Wachstum ankurbeln lasse.

InvescoGrafik 500

Der von Trump & Co propagierte «Fiscalism» funktioniert aber nur dann als Treiber, wenn sich die Staaten durchs Bankensystem finanzieren und auf diese Weise «Geld drucken», erläuterte Greenwood. Viel eher glaubt er, dass die Anleger auch 2018 nicht um die Zentralbanken herumkommen.

Es ist die Geldpolitik, Stupid!

Es sei weiterhin die Geldpolitik, die den Wirtschaftszyklus und die Inflation bestimmt, gab sich der Chefökonom überzeugt. Günstiges Geld treibe die Preise von Finanzanlagen in die Höhe, bringe die Wirtschaft in Gang und befeuere damit die Inflation.

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