Der ehemalige Starfondsmanager von Franklin Templeton, Mark Mobius, will es trotz hohem Alter nochmals wissen und gründete sein eigenes Investmenthaus.

Eigentlich ging die Finanzwelt davon aus, dass der bekannte Schwellenland-Experte Mark Mobius nach seinem Abgang beim amerikanischen Fondshaus Franklin Templeton, wo er über drei Jahrzehnte lang wirkte, in den Ruhestand tritt.

Doch das hiesse die Rechnung ohne den Wirt, sprich Mobius, zu machen. Der 81-Jährige hat stattdessen seinen eigene Investment-Boutique namens Mobius Capital Partners gegründet, wie auch finews.ch berichtete.

Die in London ansässige Gesellschaft plant einen in Luxemburg aufgelegten Schwellenland-Fonds aufzusetzen, der nach sogenannten ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) investiert. Dies mit besonderem Fokus auf das «G», also die Führungsqualität der Unternehmen.

Mit dem Nachfolger vereint

Zu diesem Zweck hat der bloss 1,60 Meter grosse Mobius nun namhafte Kaliber an Bord geholt, und zwar ausgerechnet von seinem früheren Arbeitgeber Franklin Templeton. Wie unter anderem das britische Branchenportal «Citywire» berichtete, wechselt nun auch Carlos von Hardenberg (Bild unten links) als Partner zu Mobius’ Firma.

Von Hardenberg war seit über 17 Jahren für Franklin Templeton tätig. Der Mittvierziger übernahm 2015 in Co-Leitung das Steuer von Schwellenländer-Aktienfonds mit einem Kundenvermögen von 27 Milliarden Dollar von Mobius. Im vergangenen Februar kam dann überraschend die Meldung, dass er per Ende März die Firma mit unbekanntem Ziel verlassen werde.

Ein zugkräftiges Dreigespann

Doch damit nicht genug. Als dritter Partner fungiert Greg Konieczny (Bild unten rechts), wie es weiter hiess. Auch er verliess Franklin Templeton ohne Hinweis auf künftige Stationen im vergangenen Januar.

Mobius 500

Konieczny hielt Franklin Templeton fast 20 Jahre die Treue. Zuletzt verantwortete der Pole den Bereich Private Equity und fungierte als Manager einiger Schwellenland-Spezialfonds wie beispielsweise den milliardenschweren rumänischen Entschädigungsfonds Fondul Proprietatea. 

Damit hat Franklin Templeton drei der wichtigsten Knowhow-Träger innert weniger Monaten verloren. Für das amerikanische Fondshaus kommen die Abgänge zu Unzeit. Nicht zuletzt deswegen, weil die Rendite der Schwellenland-Fonds für Kritik in der Investorenschaft sorgte, wie einem Interview mit Mobius im deutschen Branchenportal «Das Investment» zu entnehmen ist.

Büro in Hongkong

Erschwerend kommt nun hinzu, dass die drei Partner nun in direkte Konkurrenz zur ihrem früheren Arbeitgeber treten. Das erklärte Ziel der Firma ist, binnen drei Jahren 1 Milliarde Dollar an Investorengelder einzusammeln. Bis Ende Jahr soll das Team auf neun Mitarbeiter, inklusive der drei Partner, ausgebaut sowie ein Büro in Hongkong eröffnet werden.

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