Im letzten Jahr ist die Kaste der Superreichen sprunghaft gewachsen, wie eine neue Erhebung zeigt. Dabei gibt es auch einen überraschenden Trend – auf den gerade die UBS geschickt gesetzt hat.

Es sind einmal mehr die Allerreichsten der Welt, die vom Umfeld wirtschaftlicher Erholung und kletternder Börsenkruse kräftig profitiert haben. Im vergangenen Jahr 2017 sind die Vermögen der Milliardäre um 24 Prozent auf 9'200 Milliarden Dollar angeschwollen, wie das Analysehaus Wealth X in seinem jährlichen Report vermeldete.

Mit einer Zunahme von 15 Prozent auf 2'754 zählt die globale Kaste der Superreichen so viele Mitglieder wie noch nie.

Schneller als die Männer

Noch nie – und das ist die Überraschung des diesjährigen Reports – zählte die Welt zudem so viele Milliardärinnen. Wenn den Erhebungen zu trauen ist, ist ihre Zahl mit 18 Prozent gar schneller gewachsen als jene der männlichen Schwerreichen mit 14,5 Prozent (siehe Grafik unten). Wealth X führt das hohe Wachstumstempo einerseits auf Erbschaften zurück; allerdings habe auch die Zahl der weiblichen Entrepreneure zugenommen, die es zu grossen Vermögen gebracht haben.

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Fünfjahresplan für die Frau

Das, so implizieren die Studienautoren, sei ein Zeichen dafür, dass jene Selfmade-Frauen entgegen der gängigen Klischees durchaus bereit seien, mit ihrem Geld Risiken einzugehen. Das hat sich für viele Neo-Milliardärinnen offenbar bezahlt gemacht.

Für die Privatbanken und Vermögensverwalter ist der Report somit ein weiterer Weckruf, gezielt auf die Bedürfnisse von (schwerreichen) Frauen einzugehen. Unter den grossen Anbietern hat hier die grösste Bank der Schweiz, die UBS, früh Anstrengungen in diese Richtung unternommen. Anfang 2017 hat das Institut unter der Ägide von Präsident Axel Weber einen Fünfjahresplan präsentiert, der ganz im Zeichen der Frau steht, wie auch finews.ch berichtete.

Gute Werke noch vor Sport

Sinnigerweise wurden die spezifischen Angebote zuerst in Asien ausgerollt, womit die UBS einen weiteres Mal gut im Trend liegt: Wie der Wealth-X-Report bestätigte, ist die Zahl der Milliardäre im asiatischen Boom-Markt mit einer Zunahme um 29 Prozent im vergangenen Jahr am stärksten gestiegen. Dies war laut der Studie denn auch mitverantwortlich dafür, dass das Lager der superreichen Frauen 2017 so schnell gewachsen ist.

Der Kreis schliesst sich für die UBS bei der Philanthropie. Die Grossbank unternimmt gewaltige Anstrengungen, um gute Werke und nachhaltige Investments bei der Kundschaft beliebt zu machen und im industriellen Ausmass zu verkaufen. Damit hat das Schweizer Institut ebenfalls den richtigen Riecher bewiesen.

Laut dem Report wird Philanthropie gleich nach dem eigenen Business und noch vor dem Sport als wichtigste Leidenschaft der Superreichen gewertet (siehe Grafik unten). Gerade Frauen wird dabei eine besondere Affinität für gute Werke nachgesagt.

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Geschickt manövriert

Frauen, Asien, Philanthropie: Indem die UBS geschickt diese drei Felder früh forcierte, hat die Bank sich im Wachstumgsgeschäft mit Superreichen in eine beneidenswerte Position manövriert.

Nicht mehr dabei ist die UBS allerdings als Partnerin des Milliardärsreport von Wealth X, als die sie lange Jahre fungiert hatte. Wie eine Sprecherin der UBS bestätigte, spannt die Grossbank bei der Vermessung der Welt der Superreichen schon seit einiger Zeit mit der Beratungsfirma Pricewaterhouse Coopers (PWC) zusammen.

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