Tony Hawk ist Profi-Skateboarder und kam bereits als junger Mann zu viel Geld. Seine Geschichte als UHNW-Kunde ist ein Lehrstück für Private Banker.

Tony Hawk war 14 Jahre alt, als er sich Anfang der 1980er-Jahre entgegen aller gut gemeinten Ratschläge von Eltern und Lehrern entschied, in den USA Skateboard-Profi zu werden. Heute ist er 50 Jahre alt und hat dank Preisgeldern, Sponsoringverträgen, eigenen Firmen und einem eigenen Video-Game ein Vermögen von 150 Millionen Dollar angehäuft.

Hawk gehört damit zur sehr interessanten Klientel der UHNW-Sportlerkunden, für welche die Vermögensverwalter eigene Desks mit entsprechend ausgebildeten Kundenberatern eingerichtet haben. Diesen Grad der Professionalisierung gab es in den späten 1990er- und frühen 2000er-Jahren noch nicht, wie Hawk in einem Interview mit der Nachrichtenseite «Wealthmanagement.com» verrät.

Was heisst risikoavers?

Im Gegenteil: Hawks Geschichte mit Wealth Managern und Anlageberatern kann als Lehrstück für Banken und Vermögensverwalter in Sachen Kundenfokus und -ausrichtung dienen. Hawk war blutjung, als er angesichts «riesiger Steuerforderungen» zum ersten Mal professionellen Rat in Sachen Vermögensverwaltung suchte.

«Das war eine erste harte Lektion», erzählt der vierfache Familienvater. «Ich kannte all diese Finanzausdrücke nicht, und man versuchte mir zu erklären, was risikoavers und dergleichen bedeutet».

Eine unangenehme Erfahrung

Hawk musste in eine ihm völlig unbekannte Welt eintauchen, die über seine finanzielle Zukunft entscheiden würde – und die Erfahrung war «fremd und unangenehm». Erstens traf er zunächst auf den falschen Kundenberater. Dieser war auf Finanzplanung mit einem erarbeiteten Vermögen spezialisiert, während Hawk erst dabei war, ein Vermögen aufzubauen.

Zweitens: Den Kundenberater schien dies nicht zu kümmern. Er zog seine – in den Worten Hawks – «antiquierte» Standardberatung durch. Drittens: Hawk fühlte sich – als Finanz-Greenhorn – vom Kundenberater «von oben herab behandelt».

Kundenberater in seiner Zeitkapsel

Der zweite Versuch bei einem anderen Wealth Manager verlief nicht viel besser. «Es war von Beginn weg sehr langweilig», erzählt Hawk. «Aber ich dachte: Okay, so ist das halt.» Dann habe er im zweiten Meeting realisiert, dass auch dieser Kundenberater nicht auf seine Bedürfnisse einging und nicht offen für andere Ideen war. «Es schien mir, als ob er in seiner Zeitkapsel festsitzen und keinen Weg herausfinden würde.»

Hawk änderte dann seine Strategie: Anstatt Empfehlungen von «Freunden von Freunden» zu befolgen, nahm er die Suche nach einem geeigneten Wealth Manager in die eigenen Hände. Er fand einen, der erstens mehr Verständnis für die Bedürfnisse jüngerer vermögender Kunden mitbrachte und zweitens auch fähig war, etwas riskantere Anlagen zu empfehlen.

Sich nicht als Idiot fühlen

«Ich würde nicht sagen, dass es die aufregendste Sache der Welt war», erinnert sich Hawk an das erste Beratungsgespräch. Aber immerhin machte der Kundenberater einen Fehler nicht: «Er behandelte mich nicht von oben herab, und das war für mich ein Auslöser.»

Während die vorherigen Kundenberater ihn wie einen Idioten behandelt hätten, habe dieser nicht seine gegebene Überlegenheit in Finanzfragen ausgespielt. «Also habe ich ihm zugehört und automatisch seine Ratschläge befolgt.»

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.59%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.23%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.53%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.4%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.25%
pixel