Die Brasilianische Bank BTG Pactual hält ein knappes Drittel der Aktien an EFG International. Nun könnte dieser Anteil an der Schweizer Privatbank bald in neue Hände geraten. 

Der zweitgrösste Aktionär der Privatbank EFG International ist unzufrieden mit dem Investment: Die brasilianische Bank BTG Pactual, welche 29 Prozent des Schweizer Unternehmens hält, sei mit dessen Rendite unzufrieden, schrieb die Nachrichtenagentur «Reuters» am Freitag. 

Dem Finanzchef von BTG Pactual, João Dantas, sagte gegenüber Analysten zwar, es sei noch keine definitive Entscheidung getroffen. Die Beteiligung passe jedoch eigentlich nicht zum schnell wachsenden Geschäft der Brasilianer. Zum Vergleich: Die Eigenkapitalrendite des Instituts aus Sao Paulo stand letztes Jahr bei 18,7 Prozent, während EFG lediglich 4,4 Prozent erreichte. 

Nachwehen der BSI-Übernahme

EFG, geführt von CEO Giorgio Pradelli, kehrte zwar 2018 in die Gewinnzone zurück, nachdem im Vorjahr ein Verlust resultiert hatte. Die Bank leidet allerdings immer noch unter der Übernahme der Tessiner Bank BSI, welche tief in einen Geldwäschereiskandal verstrickt war. 

Wer den mit etwa 600 Millionen Franken bewerteten Anteil von BTG übernehmen könnte, geht aus dem Bericht von «Reuters» nicht hervor. Neben der brasilianischen Bank hat EFG mit der griechischen Familie Latsis einen zweiten Ankeraktionär, welcher 44 Prozent am Institut hält. 

Gerüchten zufolge war auch dieser grösste Aktionär mit dem Investment jüngst nicht immer zufrieden, wie finews.ch bereits letztes Jahr berichtete. Der mögliche Verkauf der BTG-Beteiligung könnte deshalb durchaus der Startschuss zu einer weiteren grossen Übernahme auf dem Schweizer Finanzplatz sein. 

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