Tidjane Thiam, der Chef der Credit Suisse, liebäugelt mit der Schweizer Staatsbürgerschaft, wie er in einem Interview sagte. Zudem möchte er mit der CS im Inland als Konsolidierer auftreten.

Credit-Suisse-Chef Tidjane Thiam ist bekanntlich französischer und ivorischer Staatsbürger. Offenbar liebäugelt er nun auch mit einer Schweizer Staatsbürgerschaft. In einem am Freitag veröffentlichten Interview der Westschweizer Wirtschaftszeitung «L' Agefi» (bezahlpflichtig) antwortete Thiam auf die Frage, ob er Schweizer werden möchte: «Das möchte ich tun, sobald die notwendigen Voraussetzungen erfüllt sind.»

Sein Deutsch sei mittlerweile brauchbar, sein Schweizerdeutsch hingegen nicht, auch wenn er allmählich anfange, mehr zu verstehen.

Zum Thema grenzüberschreitender Zusammenschlüsse von Banken sagte Thiam: «Wir sind sehr skeptisch gegenüber internationalen Übernahmen und Fusionen über Grenzen hinweg.» Dagegen sei man offen für eine inländische Konsolidierung in Märkten, in denen die Credit Suisse bereits tätig sei.

«Wir können auch mit solchen Banken zusammenarbeiten – aber ohne sie zu kaufen –, zum Beispiel, indem wir unser computergestütztes Compliance-System und unsere Plattformen zur Verfügung stellen», sagte Thiam. Die CS habe in den vergangenen zehn Jahren auf Grund von Compliance-Problemen Kosten von 15 Milliarden Franken gehabt.

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