Stefan Buck, der in den USA der Beihilfe zu Steuerhinterziehung angeklagt war, ist als Banker wieder aktiv. Er leitet die Schweizer Geschäftsentwicklung einer kürzlich neu etablierten Privatbank, wie Recherchen von finews.ch ergaben.

Stefan Buck musste im Frühjahr 2013 als damals noch 32-Jähriger seinen Job als Private-Banking-Chef der Bank Frey praktisch über Nacht aufgeben – nun ist er wieder auf dem Zürcher Finanzplatz tätig. Buck ist neu Leiter Business Developmen für die Schweiz bei der Privatbank Bergos Berenberg, wie das Institut Informationen von finews.ch bestätigte.

Buck sei mit seinen Kenntnissen und seiner Erfahrung eine Verstärkung für Bergos Berenberg, hiess es weiter.

Die Bank hat sich vergangenes Jahr von der deutschen Berenberg-Gruppe gelöst. Diese wollte dadurch die regulatorische Komplexität innerhalb der Gruppe reduzieren.

Schweizer Milliardäre kauften Privatbank

Die beiden Langzeit-Verwaltungsräte von Berenberg (Schweiz) Michael Pieper sowie Andreas und Adrian Keller entschlossen sich zusammen mit Andreas Jacobs sowie dem ehemaligen Berenberg-Teilhaber Claus-G. Budelmann zum Kauf der Mehrheit der Schweizer Einheit, wie finews.ch vergangenes Jahr berichtete.

Zusammen mit CEO Peter Raskin, der ebenfalls Anteile kaufte, besitzen sie nun 80,1 Prozent der anschliessend in Bergos Berenberg umbenannten Bank. Diese verwaltet rund 7 Milliarden Franken Kundenvermögen und will sich fortan auf Privatpersonen und Unternehmer konzentrieren.

Voller Freispruch

Buck findet bei Bergos Berenberg nach über sechs Jahren wieder eine Heimat im Banking. Er ist in den vergangenen Jahren hart geprüft worden. Als früherer Wealth-Management-Chef war er von der Bank Frey im Frühling 2013  beurlaubt worden, nachdem die USA gegen ihn Anklage wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung erhoben hatte.

Die Zürcher Bank hatte in den Jahren nach der Finanzkrise auf amerikanische Offshore-Kunden gesetzt und hatte teilweise auch ehemalige UBS-Kunden übernommen, nachdem die Grossbank im Jahr 2008 wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung von der US-Justiz in die Mangel genommen worden war.

In falscher Sicherheit gewogen

Die Bank Frey wähnte sich hingegen mit diesen US-Kunden in Sicherheit, da sie in den USA keine Präsenz hatte und nach Schweizer Recht konform arbeitete. Zudem hatte das Institut ein Qualified-Intermediary-Papier mit der US-Steuerbehörde IRS unterzeichnet, das Banken erlaubte, Steuern auf Einkünften des Kunden abzuführen, ohne seinen Namen nennen zu müssen.

Der gewaltige Druck, welchen die IRS und US-Justiz aufbauten, bewog dann aber zahlreiche amerikanische Frey-Kunden zur Selbstanzeige – schliesslich wurde Buck 2013 selber angeklagt. Zwei Jahre später, während denen er die Schweiz im Prinzip nicht verlassen konnte, stellte sich Buck den US-Behörden. Ende 2017 wurde er nach einem Prozess in New York freigesprochen. Die Bank Frey gab im Herbst 2013 ihre Geschäftstätigkeit auf. 

Über zwei Dutzend Anklagen

Buck war einer von über zwei Dutzend Schweizer Bankern, die wegen der US-Offshore-Praktiken ihrer Institute in den USA angeklagt worden waren. Der prominenteste unter ihnen ist Raoul Weil, der ehemalige Private-Banking-Chef der UBS. Wie später Buck hatte auch Weil in den Staaten einen Freispruch erlangt. 

 

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