Die Credit Suisse steht seit Jahrem am Pranger wegen eines Pipeline-Baus auf Indianergebiet. Seit der dramatischen Abseilaktion an der Generalversammlung haben sich aber die Fronten entspannt.

An Generalversammlungen der Credit Suisse (CS) und auf dem Zürcher Paradeplatz vor dem Hauptquartier der Bank waren sie schon Stammgäste: Immer wieder reisten Vertreter der Sioux-Indianer in die Schweiz, um zusammen mit hiesigen NGO gegen den Bau einer Öl-Pipeline in den USA zu demonstrieren. Die Grossbank steht dabei in der Kritik: Sie finanziert zwar nicht das Projekt selber, unterhält aber Geschäftsbeziehungen zu beteiligten Firmen.

Über dem Kopf von Tidjane Thiam

Den Gegnern des Projekts zufolge verstösst die «Dakota Access Pipeline» gegen Landrechte der Ureinwohner und gefährdet die Trinkwasser-Versorgung vor Ort. Im April 2017 erreichten die Proteste einen Höhepunkt, als sich Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace anlässlich der CS-Generalversammlung über dem Kopf von CEO Tidjane Thiam von der Decke abseilten.

Nun hat sich aber der Konflikt wenigstens teilweise entspannt, wie die «NZZ» berichtete (Artikel bezahlpflichtig). Obschon beim Pipeline-Bau amerikanisches Recht relevant ist, haben die Bank und der Schweizer Ableger des NGO Gesellschaft für bedrohte Völker in eine Einigung erzielt. Dies im Rahmen eines so genannten Vermittlungsverfahrens, das unter der Aufsicht des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) vorangetrieben wurde.

Auf Kunden einwirken

Laut dem Bericht sicherte die CS zu, dass sie ihre internen Regeln für die Sektoren Öl und Gas, Minen und Landwirtschaft um die Rechte von indigenen Völkern ergänzt. Bei klaren Hinweisen auf die schädliche Auswirkungen von Projekten aus diesen Sektoren wird die Bank künftig bei ihren Kunden darauf hinwirken, dass diese die Rechte jener Völker beachten.

Seitens der NGO wird der Kompromiss als wichtiger Schritt verbucht. Nun muss sich zeigen, ob die Sioux das auch so sehen. Auf das Pipeline-Projekt hat die Einigung laut der CS keinen Einfluss, weil die Bank nach eigenen Angaben nicht direkt involviert ist. Zudem sind in den USA noch Klagen zum Projekt hängig.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.51%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.89%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.03%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    8.99%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.58%
pixel