Die grösste Bank der USA ist auch im Swiss Private Banking auf dem Vormarsch. Nun hat J.P. Morgan bei hiesigen Superreichen offenbar einiges an Terrain gewonnen.

Gemessen an der 900-Köpfe-starken Mannschaft in Genf ist das Private Banking von J.P. Morgan in Zürich nur ein kleiner Aussenposten. Dennoch gelingt es hier, grosse Fische an Land zu ziehen. Dem Vernehmen nach hat das Institut in der Deutschschweiz seit Jahresbeginn eine tiefe zweistellige Anzahl Neukunden gewonnen – und zwar ausschliesslich im Segment der Superreichen.

Punkten gegen die Lokalmatadore

Dieser illustren Klientel ist J.P. Morgan schon länger verpflichtet. Wie auch finews.ch berichtete, beträgt die Eintrittsschwelle zur Privatbank der Amerikaner rund 25 Millionen Franken. Zahlen zum Neugeld vermeldet die Bank nicht; rund die Hälfte der rund 80 Milliarden Franken von J.P. Morgan in der Schweiz verwalteten Vermögen sollen jedoch aus dem Private Banking stammen.

Anders als im Investmentbanking, wo die Mandate nur an einzelne Player vergeben werden, muss sich der US-Riese die schwerreichen Schweizer Kunden meist mit diversen Konkurrenten teilen. Auch so ist jener Markt umkämpft wie kaum einer im Metier: Schweizer Vermögen gelten von der Compliance her als relativ unbedenklich, und um die Kundschaft buhlen Schwergewichte mit Heimvorteil, namentlich die UBS, die Credit Suisse, Julius Bär und die grossen Genfer Häuser.

UBS-Veteran angezogen

Was J.P. Morgan den Weg ebnet, sind offenbar so genannte liquidity events – etwa Verkäufe oder Generationenwechsel bei Unternehmen. Hier kommt den Private Bankern zugute, dass das Institut im Investmentbanking global ein grosses Rad dreht und frühzeitig von solchen Transaktionen erfährt.

Dass man mittlerweile auch von den wichtigen Schweizer Playern beachtet wird, zeigt sich aus Sicht der US-Bank an der Rekrutierungsfront. So ist vergangenen März etwa Reto Demostene zum rund 20-köpfigen Team in Zürch gestossen. Der Private-Banking-Veteran war zuvor mehr als zwei Jahrzehnte für die UBS tätig gewesen.

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