Für viele Banker ist der Titel eines Managing Director die Krönung der Karriere. Bei der Schweizer Grossbank Credit Suisse sind in der diesjährigen Beförderungsliste allerdings zwei wichtige Gruppen untervertreten. 

Die Credit Suisse (CS) hat dieses Jahr 177 ihrer Angestellten in den Rang eines Managing Directors (MD) befördert, wie die Bank auf ihrer Website mitteilte. Ein Blick auf die Liste zeigt: Schweizer Angestellte kommen bei diesen Beförderungen zu kurz.

Ende 2018 arbeiteten 35 Prozent aller CS-Banker in der Schweiz. Unter den nun in den Banker-Olymp Berufenen ist der Anteil an Schweizern lediglich 26 Prozent, wobei diese nicht alle in der Swiss Universal Bank unter Thomas Gottstein angesiedelt sind, sondern teilweise von hier aus für andere Divisionen arbeiten. 

Mangelnde Schweiz-Kenntnis?

Dieses Untergewicht könnte daher stammen, dass unter den Retail-Bankern in der Schweiz weniger MDs gebraucht werden als im internationalen Geschäft. Trotzdem steigt dadurch auch die Wahrscheinlichkeit, dass Kenner des CS-Heimmarktes auch künftig in den obersten Gremien der Bank untervertreten sein werden. 

Dasselbe Problem zeigt sich bei einem Blick auf den Frauenanteil. Auch dieser liegt mit etwas über einem Viertel weit unterhalb des Anteils, den Frauen an der CS-Workforce insgesamt stellen. Immerhin: Unter den Kaderstellen (Director und Managing Director) waren bisher lediglich 21 Prozent Frauen, die diesjährige Beförderungsrunde sorgt also für eine Verbesserung.

Konkurrenz prescht vor

Falls der Anteil der Frauen auch eine Stufe tiefer gestiegen ist, kommt die Bank ihrem Ziel näher, den Anteil an Frauen in Führungspositionen zu erhöhen. Die CS-Geschäftsleitung unter CEO Tidjane Thiam muss allerdings hinnehmen, dass ihnen die globale Konkurrenz hier voraus ist. 

So hat die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs einen Frauenanteil von 29 Prozent unter ihren neuen MDs (siehe Grafik unten, klicken zum Vergrössern). Obwohl das Institut zudem mit 36'600 Personen weit weniger Angestellte hat als die CS mit ihren 45'680 Leuten, wurden dort 465 Personen in den Rang eines MD befördert. 

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