In Indien hat ein weiterer hochrangiger Ex-Mitarbeiter der Credit Suisse Klage gegen die Grossbank eingereicht. Er wirft dem Management betrügerische Machenschaften vor.

Es ist die zweite Klage in kurzer Zeit, welche gegen die Credit Suisse (CS) in Indien am High Court in Bombay eingereicht worden ist. Wie einer in Indien veröffentlichten Meldung zu entnehmen ist, hat Nisheet Singh, ein ehemaliger Datensicherheits-Spezialist der CS, die Bank sowie einige ihrer Manager wegen Belästigung und betrügerischen Machenschaften verklagt. Der Kläger war im vergangenen Juni von der CS Knall auf Fall entlassen worden. Die Bank habe Budget- und Restrukturierungsgründe dafür angegeben. 

Restrukturierung sei ein Vorwand gewesen

Der IT-Spezialist hatte insgesamt zwölf Jahre für die CS gearbeitet, davon die ersten acht Jahre als Contractor. Er war in den Bereichen Audit und Compliance für die Datensicherheit zuständig gewesen.

Die Kündigung, heisst es in der Klage, sei aber nicht wegen einer Restrukturierung erfolgt. Vielmehr habe der IT-Spezialist seine Vorgesetzten und die CS mehrmals auf verschiedene Missstände und Fehlverhalten aufmerksam gemacht. Dabei sei es um die Anfälligkeit und Verstösse bei der Sicherheit von Kundendaten sowohl in der Schweiz als auch in Europa und im Raum Asien-Pazifik gegangen.

Grosse Sicherheitslücken

Diese Sicherheitslücken hätten die Türe für betrügerische Aktivitäten gegenüber Kunden der Bank geöffnet. Wie der Anwalt des Klägers, Adv Aashutosh Srivastava, gegenüber finews.ch weiter ausführte, habe dieser ausserdem auf grosse Missstände im Beschaffungswesen der CS hingewiesen, die den Anschein von Korruption gehabt hätten. «Dies hat ihn den Job gekostet», so der Anwalt.

Dieser vertritt auch Ranjit Anand, den ehemaligen Chef der CS im indischen Pune, der die Bank ebenfalls wegen missbräuchlicher Entlassung verklagt hat und ihr Betrug und ein Versagen der Corporate Governance vorwirft.

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