Die beiden Schweizer Grossbanken Credit Suisse und UBS wollen von Investoren anders wahrgenommen werden als ihre Konkurrenten im Bankensektor. Das haben sie jetzt erreicht. Sie gelten gemäss einem Börsenindex nicht mehr als Bank.

UBS und Credit Suisse (CS) sind keine Banken mehr. Die Indexfirma FTSE Russell hat die beiden grössten Schweizer Banken umklassifiziert. Demnach ist die UBS jetzt ein Asset Manager und die CS ein Specialty Finance-Unternehmen. Die CS beziehe nur noch 27 Prozent ihrer Erlöse aus dem Banking, während die UBS über 50 Prozent ihrer Erträge aus dem Wealth Management schöpfe, so FTSE Russell. 

Die Folge: UBS und CS fliegen aus dem Stoxx Europe 600 Banks Index. Gemäss der Indexfirma Stoxx sind die beiden somit die einzigen grossen Finanzinstitute in Europa, die nicht im Banken-Index vertreten sein werden. Stattdessen kommen UBS und CS in den Stoxx Europe 600 Financal Services Index. Beide Schweizer Banken kommentierten dies nicht.

In ETF nicht mehr enthalten

Die Umklassifizierung, die per 22. Juni erfolgt, wird Folgen für Investoren haben. Jene, welche dem Banken-Benchmark folgen, finden UBS und CS darin nicht mehr berücksichtigt. In den entsprechenden ETF-Produkten sind die beiden Schweizer Bankaktien nicht mehr enthalten.

Wie sich dies auf die Aktienperformance der beiden auswirken wird, muss sich zeigen. Namentlich UBS-CEO Sergio Ermotti hatte sich wiederholt darüber beschwert, dass Investoren das auf das Wealth Management ausgerichtete Geschäftsmodell zu wenig honorieren würden und die UBS in einen Topf mit den strukturschwachen Europa-Banken geworfen würde.

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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