Das Schweizer Institut gehört zu einem weitverzweigten indischen Familienkonglomerat. Nun übernimmt der 29-jährige Enkel des Patriarchen als CEO – und will alles anders machen bei der Hinduja Bank.

Die Besitzerfamilie weitet ihren Einfluss bei der Hinduja Bank aus; neben der 55-jährigen Vize-Präsidentin Shanu Hinduja (Bild unten) hat nun der 29-Jahre-junge Karam Hinduja die operativen Zügel bei der hierzulande in Genf, Zürich und Lugano tätigen Privatbank übernommen. Wie die «NZZ» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete, trat letzterer schon vergangenen März den Posten an. Das Institut kommunizierte die Personalie wegen der Coronakrise aber nicht öffentlich. Karam Hinduja folgt dort auf den einstigen UBS-Mann Gilbert Pfaeffli, der das Geldhaus seit 2016 leitete.

Beim in London geborenen und in der Schweiz aufgewachsenen neuen Chef handelt es sich um den Enkel von Srichand Hinduja, dem mittlerweile 84-jährigen Patriarchen der in den 1920er-Jahren gegründeten indischen Hinduja Gruppe. Die streitbare Vize-Präsidentin Shanu ist dessen Tochter – und die Mutter des frischgebackenen Chefbankers. Srichand war es auch, der 1994 das Konglomerat um eine Schweizer Bank erweiterte; die Hinduja Bank ist ausserhalb des Landes noch in Dubai und London tätig. Sie verwaltet mit rund 60 Personen Vermögen von 2,5 Milliarden Franken.

Shanu 500

Weg nach Asien ebnen

Dieses Volumen trachtet der junge CEO, der zuvor die Medienplattform Timeless gegründete hatte, nun zu verdoppeln, wie er gegenüber der «NZZ» ausführte. Dazu setzt der im Schweizer Edel-Internat Aiglon und an der Columbia University in New York ausgebildete Unternehmerspross auf eine «fundamental» andere Strategie: Neben der Vermögensverwaltung soll das Geschäft mit Unternehmern forciert werden.

Diesem Plan haben sich zwar auch die meisten anderen Schweizer Privatbanken verschrieben. Die Hinduja Bank kann aber mit Fug und Recht behaupten, in Asien verankert zu sein und hiesigen Entrepreneuren den Weg in den Wachstumsmarkt ebnen zu können.

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