Angesichts des stabilen Semesterabschlusses 2020 hat die Graubündner Kantonalbank ihren zuvor revidierten Ausblick wieder erhöht.

Die Graubündner Kantonalbank (GKB) blickt auf ein gemäss eigenen Angaben sehr herausforderndes erstes Semester 2020 zurück. Mit einem Gewinn von 95,2 Millionen Franken (-5,2 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode) hat sie jedoch ein besseres Ergebnis erzielt, als sie vor drei Monaten noch erwartet hatte, wie sie am Donnerstag mitteilte. Damals ging sie von einem Gewinn fürs ganze Jahr von 150 bis 175 Millionen Franken aus.

Der Geschäftserfolg von 96,8 Millionen Franken (-6,8 Prozent) litt unter den Wertkorrekturen an den Aktienmärkten. Das Zins- und Risikoergebnis wirkte ausgleichend.

Erhöhter Freibetrag der Nationalbank mildert

Die zur Gruppe gehörende und in Zürich ansässige Privatbank Bellerive leistete aufgrund ihrer Ertragsstrukturen einen identischen Ergebnisbeitrag wie im Vorjahr. Der Gewinn je Partizipationsschein verringerte sich gegenüber dem Vorjahresergebnis um 3,8 Prozent auf 37.10 Franken.

Der Geschäftsertrag von 200,2 Millionen Franken reduzierte sich leicht durch fehlende erfolgsabhängige Gebühren und die erforderlichen Wertanpassungen bei den Wertschriften im Eigenbestand um 9,2 Millionen Franken respektive 4,4 Prozent. Die bestehenden und künftigen Auswirkungen des Negativzins-Regimes können durch die Erhöhung des Freibetrages der Schweizerischen Nationalbank teilweise gemildert werden. Im ersten Halbjahr hinterliess der Lockdown keine Spuren in erhöhten Wertberichtigungen.

Mehr Geld für Digitalisierung

Der Geschäftsaufwand von 94,3 Millionen Franken inklusive Abgeltung Staatsgarantie nahm gegenüber dem Vorjahr um 2,8 Millionen Franken zu. Das Jubiläumsprojekt #gkb2020 sowie ein grösseres Projektvolumen im Rahmen der Digitalisierungsoffensive rechtfertigen diesen Mehraufwand.

Die Cost/Income-Ratio II von 51,1 Prozent ( plus 4,1 Prozent-Punkte) ist gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen. Die Produktivität bleibt ein wichtiges Thema der Bank. Laufende Investitionen in die Digitalisierung behalten daher einen hohen Stellenwert.

Höhere Vermögensbestände wegen Konsumverzicht

Das ausgewiesene Kundenvermögen erhöhte sich trotz der negativen Marktperformance um 0,9 Prozent auf 36,5 Milliarden Franken. Der Neugeldzufluss bezogen auf das Kundenvermögen (Net New Money) betrug insgesamt 1’075,6 Millionen Franken (+3,0 Prozent). Der staatlich verordnete Konsumverzicht führte zu deutlich höheren Beständen an Kundengeldern.

Aufgrund der Semesterzahlen erhöht die GKB den revidierten Ausblick für 2020. Die Erholung der Aktienmärkte sowie die fehlenden Anzeichen von erhöhten Ausfallrisiken beeinflussen die Erwartung positiv, welche derzeit im oberen Bereich der im April kommunizierten Bandbreiten liegt. Der aktuell erwartete Konzerngewinn liegt bei 170 Millionen und der Gewinn je Partizipationsschein bei zirka 65 Franken.

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