Der tiefere Konsum während der Coronakrise hat auch das Semesterergebnis der Cembra Money Bank belastet. Doch der Trend weg vom Bargeld wirkte sich positiv für das Unternehmen aus. 

Die vorwiegend im Kreditgeschäft tätige Cembra Money Bank erzielte einen Semestergewinn von 74,1 Millionen Franken, was einem Rückgang von 6 Prozent zur Vorjahresperiode entspricht, wie einer Mitteilung vom Donnerstag zu entnehmen ist. Die Finanzanalysten hatten einen geringeren Überschuss erwartet.

Demgegenüber standen deutlich höhere Einnahmen von 249,3 Millionen Franken (+22 Prozent) gegenüber, die allerdings vorwiegend akquisitionsbedingt sind. Mit dem Vollzug der Übernahme der Firma Cashgate am 2. September 2019 wurden deren Geschäftszahlen vin die Halbjahresergebnisse von Cembra integriert.

Erholung ab Mai

«Der Lockdown in der Schweiz hatte deutliche Auswirkungen auf die Einnahmen aus Kreditkartengebühren. Gleichzeitig haben wir aber eine nachhaltige Verlagerung weg vom Bargeld hin zu Kartenzahlungen beobachtet. Ab Mai erholten sich die Volumina der Kreditkartentransaktionen und lagen bereits im Monat Juni über dem Niveau des Vorjahres», sagte CEO Robert Oudmayer.

Gesamthaft erhöhte sich der Nettoertrag um 12 Prozent auf 249,3 Millionen Franken. Der Zinsertrag stieg hauptsächlich infolge der erwähnten Übernahme. Der Zinsaufwand nahm um 28 Prozent auf 13,7 Millionen Franken zu, was die um 1,4 Milliarden Franken höhere Finanzierung der Akquisition im zweiten Halbjahr 2019 widerspiegelt.

Stabile Geschäftsentwicklung

Der Ertrag aus Kommissionen und Gebühren reduzierte sich um 11 Prozent auf 60,0 Millionen Franken aufgrund der geringeren Konsumausgaben während des Covid-19-Lockdowns. Die Abnahme beruhte hauptsächlich auf dem Rückgang von Kommissionen und Gebühren auf Kreditkarten (-27 Prozent im Jahresvergleich). In der Folge reduzierte sich der Anteil des Nettoertrags aus Kommissionen und Gebühren auf 24 Prozent gegenüber 30 Prozent per 30. Juni 2019.

Für das Jahr 2020 erwartet Cembra derzeit eine stabile Geschäftsentwicklung, wobei der Ertrag hauptsächlich durch tiefere Volumina im Kreditkartengeschäft beeinflusst werden wird.

Weitere Synergien erhofft

Das Unternehmen rechnet mit einer soliden Verlustquote im Gesamtjahr 2020. Die Kosten für die Integration von Cashgate sollten durch die Synergien der Übernahme zunehmend ausgeglichen werden. Unter der Annahme einer wirtschaftlichen Erholung in der Schweiz im Jahr 2021, bestätigt Cembra ihre Mittelfristziele.

 

 

 

 

 

 

Für das gesamte Jahr rechnet das Management mit einer wenig veränderten Verlustquote. Die Mittelfristziele werden bestätigt.

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