Die UBS ist eine velofreundliche Bank. Nachdem sie ihren Angestellten in Zürich schon länger Velos zur Verfügung stellt, tut sie das nun auch in London. Dort mit einer ganz bestimmten Absicht.

London ist alles andere als ein velofreundliche Stadt – auch wenn der jetzige Premierminister Boris Johnson während seiner Amtszeit als Bürgermeister der britischen Hauptstadt eine Velo-Revolution angestrebt hatte. Der Verkehr in London ist legendär schrecklich und das Wetter nicht viel besser. Entsprechend ist das U-Bahnnetz chronisch überlastet und zu Stosszeiten überfüllt.

Mit der Corona-Pandemie könnte London, oder zumindest der Finanzdistrikt, doch noch zu seiner Velo-Revolution kommen. Als aktive Förderin des Individualverkehrs auf zwei Rädern tut sich nun die UBS hervor. Wie die britische Finanzplattform «Financial News» schreibt, stellt die Schweizer Grossbank ihren Investmentbankern neuerdings Velos zur Verfügung.

Mit Velos gegen Corona

Der Grund ist das Corona-Virus: Die UBS bemerkte, dass ihre Investmentbanker unter anderem darum das Homeoffice nach wie vor bevorzugen, weil sie so kaum Zeit in überfüllten U-Bahnen und Bussen verbringen müssen, wo das Risiko einer Ansteckungsgefahr als höher gilt.

Der «Trick» der UBS, um die Banker wieder ins Büro zu kriegen: Gratis-Bikes für Investmentbanker. Und nicht die schlechtesten: Die UBS kaufte die stylischen Velos von Brompton, die bis zu 3'000 Franken kosten. Sie sollen Bankern für Kunden-Meetings zur Verfügung stehen.

Innovation, mit der gebotenen Vorsicht

Der Versuch der UBS, für Mitarbeiter eine kompatible Lösung für den Umgang mit dem Coronavirus und den bestehenden Social-Distancing-Regeln zu finden, darf als innovativ bezeichnet werden.

Und Innovationen werden in der UBS mit der gebotenen Vorsicht ausgerollt. Für ihre mehreren Tausend Angestellten in London stehen darum zunächst einmal zehn Brompton-Bikes zur Verfügung. Wer eines möchte, kann dies in der Lobby das UBS-Hauptsitzes am Broadgate buchen und anschliessend abholen. Sollte die Nachfrage gut sein, würde die UBS auch mehr Velos kaufen.

Velos für einen besseren Zweck

In Zürich an der Europaallee hat die UBS nach ihrem Einzug in die neuen Büros vor einigen Jahren ihren Mitarbeitern Velos zur Verfügung gestellt – weniger für Kundenmeetings, sondern vor allem um von einem UBS-Standort zum anderen zu gelangen. Diese Zürcher UBS-Velos sind deutlich robuster und weniger stylisch als die Londoner Brompton Bikes.

Dass die UBS davon überzeugt ist, dass Velos auch einen höheren Zweck erfüllen können, als jemanden bloss von A nach B zu bringen, zeigt sie nun nicht nur in London, sondern seit einigen Jahren mit ihrem Engagement für die Aktion «Velafrica». Diese sammelt nicht mehr gebrauchte Velos in der Schweiz ein, lässt diese in sozialen Institutionen wieder fahrbereit machen und exportiert sie nach Afrika, wo sie über lokale Partner verteilt werden.

Robuste Bikes fürs ländliche Afrika

Zweck: das Ermöglichen von Mobilität für Kinder, die von Schulen weit entfernt leben. Bei ihren Mitarbeitern sammelt die UBS demnach nicht mehr gebrauchte Velos ein und übergibt diese Velafrica.

Zum Start ihres Velo-Engagements im Jahr 2015 hatte die UBS über ihre Optimus Foundation und schliesslich über die Non-Profit-Organisation World Bicycle Relief rund 2'500 Velos gespendet; die waren von der Marke Buffalo, die bei Bauweise und Ausstattung speziell die Anforderungen berücksichtigt, die das ländliche Afrika mit seinen vielfach noch unbefestigten Strassen stellt.

Das renommierte Stanford Institute for Research erhielt von der UBS den Auftrag, den Effekt auf das Lernverhalten der Kinder in Afrika zu studieren, welche diese Velos erhalten hatten. Ein Ergebnis dieser Studie ist bislang nicht öffentlich gemacht worden.

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