Seit zwei Wochen köchelt es in der Gerüchteküche über eine Fusion zwischen UBS und Credit Suisse. finews.ch stellte in einer Umfrage fest: Daran glaubt auf dem Schweizer Finanzplatz nur eine Minderheit.

Das Wirtschaftsmagazin «Bilanz» hat in seiner neusten Ausgabe den Gerüchten um eine Fusion zwischen der UBS und der lokalen Konkurrentin Credit Suisse (CS) neuen Auftrieb gegeben: Es soll zwischen den Verwaltungsratspräsidenten Axel Weber und Urs Rohner im ersten Semester 2020 konkrete Gespräche gegeben haben.

In demselben Artikel wurde das Gerücht gleich wieder begraben: Nach der Sommerpause hätten keine Gespräche zwischen den beiden Delegationen mehr statt gefunden.

Grosse Umfrage – klare Ergebnisse

Zufall oder nicht: finews.ch hatte während des Corona-«Shutdowns» im ersten Halbjahr 2020 in Zusammenarbeit mit Jupiter Asset Management für die Leserschaft eine Umfrage mit dem folgenden Inhalt lanciert:

1. Werden die UBS und die Credit Suisse nach der Corona-Krise fusionieren?
2. Ja, denn im Alleingang werden sie ihre hohen Kosten nicht tragen können.
3. Ja, in Teilbereichen wird es zu einer Zusammenarbeit kommen.
4. Die UBS wird die Credit Suisse schlucken.
5. Die Credit Suisse wird die UBS schlucken.
6. Nein, beide Banken werden auch in fünf Jahren noch unabhängig sein

Die Umfrage war auf der finews.ch-Seite über den ganzen Mai aufgeschaltet. Leserinnen und Leser konnten per Click zu den jeweiligen Fragen ihre Zustimmung geben.

Absage an die Elefantenhochzeit

Das Ergebnis ist eine Absage an die Elefantenhochzeit: 14'382 finews.ch-Leserinnen und -Leser nahmen an der Umfrage teil und für 10'321 war der Fall klar: Nein, UBS und CS bleiben unabhängig. Das sind mehr als 70 Prozent (vgl. nachfolgende Grafik).

finvote UBS CS Chart 600

(Zum Vergrössern, einfach anklicken)

Dagegen waren 1'065 Umfrageteilnehmer der Meinung: Ja, ein Alleingang sei nicht mehr möglich. Für wahrscheinlicher hält der Schweizer Finanzplatz die Möglichkeit, dass es nicht zu einer Fusion kommt, sondern zu einer Übernahme.

Dabei sähen 1'507 Umfrageteilnehmer die UBS, welche die CS schlucken würde. Nur 407 gehen von umgekehrten Vorzeichen aus: Die CS würde die UBS schlucken.

Alles oder nichts

Interessant ist, dass der Schweizer Finanzplatz von einer «Alles oder Nichts»-Transaktion ausgeht, sollte es denn dazu kommen. Denn nur 1'019 Umfrageteilnehmer, das sind knapp 7 Prozent, wagten die Prognose, dass es in Teilbereichen zu einer Zusammenarbeit zwischen den beiden Grossbanken kommen wird.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.62%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.23%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.49%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.44%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.21%
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