Die Schweizer Grossbank UBS will ihre amerikanische Privatbank schliessen. Das ist komplexer als gedacht. Darum zieht sich das ganze Unterfangen jetzt hin.

Schlankere und einfachere Prozesse: Darum geht es im Plan der UBS, ihre amerikanische Privatbank schliessen. Dabei handelt es sich um eine Abteilung des Offshore-Wealth-Management-Geschäfts in den USA.

Laut einem Bericht des britischen Newsportals «Citywire» (Artikel bezahlpflichtig) wollte die UBS diese Schliessung bis Anfang 2021 abgeschlossen haben. Der Plan sah dabei vor, die in den USA ansässigen Private Banker und alle US-Private-Banking-Kundenkonten bis Ende 2020 in die Vermögensberatungseinheit UBS Financial Services zu überführen.

Einerseits, um Synergien zu nutzen und somit Kosten zu sparen, andererseits, um die internen Prozesse zu vereinfachen und die Kunden näher an die Bank heranzuführen.

Due-Diligence braucht mehr Zeit

Doch die Aktion dauert nun länger als geplant. Die UBS ist aufgrund von Komplikationen bei der Übertragung von Krediten im Wert von Hunderten von Millionen Dollar in erhebliche Verzögerungen geraten. Dabei handelt es sich um Kredite, die über die US-Privatbank für internationale Kunden gebucht wurden und nun in die Financial-Services-Einheit überführt werden sollen. 

Diese Abteilung muss eine Due-Diligence-Prüfung aller Kredite durchführen, bevor sie diese übertragen kann. Mit dieser Arbeit ist man intern langsamer vorangekommen, als es erforderlich gewesenwäre. Fest steht, dass es bis Ende nicht reichen wird. 

Zusätzliche Kosten

Für die UBS könnte dies teuer zu stehen kommen: Erstens wegen der Zusatzkosten, die für die Überprüfung und Weiterführung beider Einheiten anfallen, bis die Überprüfung abgeschlossen ist. Zweitens könnte es sein, dass die UBS aufgrund der Verzögerungen die Lizenz ihrer Privatbank noch ein Jahr mehr beanspruchen muss.

Die UBS wollte auf Anfrage von finews.ch keinen Kommentar abgeben.

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