Die Ertragsschwemme in den Investmentbanken flaut keineswegs ab. Doch anstatt weiterhin auf den Handel zu setzen, wird Wall Street andere Ertragsquellen anzapfen, besagt eine Studie.

Das Corona-Jahr 2020 hat gezeigt, dass die grössten Investmentbanken in den USA inzwischen ein nachhaltiges Ertragsniveau erreicht haben. Bei den europäischen Investmentbanken wie auch den beiden Schweizer Instituten UBS und Credit Suisse ist es hingegen beim Versuch geblieben, da einigermassen mitzuhalten.

Die Berater von Oliver Wyman und Analysten von Morgan Stanley sind in einer kürzlich veröffentlichten Studie zum Schluss gekommen, dass sich Wall Street auch in den kommenden zwei Jahren gut halten wird.

Transaction Banking im Fokus

Allerdings würden sich die Investmentbanken einem eher biederen Geschäft zuwenden und ihre Dienstleistungen im Transaction Banking ausweiten, also im Bereich Zahlungen, Cash- und Liquiditäts-Management, Handelsfinanzierungen und rückwärtige Dienstleistungen im Wertschriftengeschäft.

Die Studie geht davon aus, dass Transaction Banking das neue «Schlachtfeld» wird, auf dem Wall Street um Marktanteile kämpfen wird. Der Sektor werde bereits von einigen wenigen Häusern dominiert wie Citi, Bank of America oder J.P. Morgan.

Oliver Wyman und Morgan Stanley rechnen mit einem zusätzlichen Ertragspotenzial von 400 Milliarden Dollar.

Weniger Risiko

Es ist insbesondere die Bank Goldman Sachs, die nach Milliardeninvestitionen in Technologie-Plattformen sich als Finanzdienstleister zu etablieren beginnt und im Transaction Banking eine Diversifikation gefunden hat.

In der Studie konstatieren die Autoren, dass in der Corona-Pandemie vor allem die grossen Häuser profitieren konnten und diese nun ihren Risikoappetit gezügelt hätten, um sich mehr auf Kundendienstleistungen zu konzentrieren.

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