Mit Pauken und Trompeten hatte die Bank of China Ende 2008 ihre Ankunft in Genf zelebriert und war einige Jahre später sang- und klanglos wieder verschwunden. Nun plant sie eine neuerliche Expansion in die Rhonestadt.

Die Bank of China kehrt nach Genf zurück, wie die Westschweizer Tageszeitung «Le Temps» am Mittwoch meldete. finews.ch hatte bereits vor drei Jahren berichtet, dass derlei Absichten bestünden.

Der Bankenriese aus dem Reich der Mitte, der weltweit rund 300'000 Personen beschäftigt, hatte vor acht Jahren seine auf die Vermögensverwaltung spezialisierte Niederlassung in der Rhonestadt wieder geschlossen und das Geschäft an die Julius-Bär-Gruppe veräussert. 

Im zweiten Anlauf

Nun, im zweiten Anlauf, will sich die Bank of China im Bereich Corporate Finance, insbesondere im Rohstoffhandel, profilieren, wie weiter zu erfahren war. Dazu hat das Institut bereits etwa zwanzig Mitarbeitenden rekrutiert.

Das Managementteam wird mehrheitlich aus Führungskräften chinesischer Provenienz bestehen, wobei die Niederlassung unter der Leitung einer Frau steht, die zuvor in London tätig war. Zum Team gehören auch ein ehemaliger Mitarbeiter der schweizerisch-chinesischen Handelskammer und Beschäftigte, die von lokalen Banken rekrutiert wurden, darunter mindestens zwei Ex-Mitarbeiter von BNP Paribas.

Mit viel Pomp

Gemäss «Le Temps» soll das Institut bereits eine Banklizenz von der Finma erhalten haben. Die Finanzmarktaufsicht in Bern wollte sich dazu nicht äussern. Die geplante Bank ist bis jetzt auch noch nicht im Handelsregister eingetragen. Doch offenbar soll dies unmittelbar geschehen.

Die Rückkehr in die Calvinstadt erfolgt rund 13 Jahre, nachdem das chinesische Institut – Ende 2008 – schon einmal – mit viel Pomp – nach Genf expandiert hatte.  Allerdings gelang es der Bank of China damals nicht, sich im kompetitiven Swiss Private Banking einen Namen zu machen. Das Abenteuer endete 2012 mit der Übernahme des Geschäfts durch Julius Baer.

Start im Herbst

Behördliche respektive politische Kontakte zwischen dem Kanton Genf und chinesischen Amtsstellen für ab 2017 zur Wiederaufnahme von Gesprächen für eine neuerliche Präsenz der Bank of China in der Rhonestadt. Offiziell will das Institut in Genf im kommenden Herbst starten.

In Zürich sind bereits zwei chinesische Bankkonzern ansässig: die China Construction Bank (CCB) sowie die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC).

 

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