Jean-Claude Humair hat 40 Jahre lang für die UBS gearbeitet. Er war eine Schlüsselperson im Aufbau des Wealth Managements in Asien. Nach einigen Positionswechseln tritt er nun zurück.

Jean-Claude Humair ist einer der letzten Schweizer Top-Banker der UBS in Asien. Nun ist er nach einer 40-jährigen Karriere bei der Schweizer Grossbank in den Ruhestand getreten, wie finews.asia, die asiatische Schwester-Nachrichtenseite von finews.ch, am Mittwoch berichtete.

Der Westschweizer hatte zuletzt den «Gold-Standard» innerhalb der UBS erreicht und den Titel Group Managing Director getragen. Seit 2018 leitete er den Bereich Advisory & Sales in der Region Asien-Pazifik (APAC).

Sinn für Humor

«[Humair] war ein toller Geschäftspartner und Freund während mehr als 25 Jahren», schrieb Amy Lo, die Chefin der UBS in Hongkong und Co-Leiterin des Wealth Managements in Asien, auf Linkedin. «Du hast den Leuten in deiner Umgebung immer Freude geschenkt und wir werden deinen Sinn für Humor vermissen.»

Humairs Position wird nun mit einer Doppelspitze besetzt: Philippe Spielhofer und Dino Rinaldi werden Co-Leiter für Advisory & Sales in APAC und an Lo sowie an August Hatecke, den zweiten UBS-Wealt-Management-Chef in Asien berichten. Ein Sprecher der UBS bestätigte gegenüber finews.asia die Wechsel.

Japan-Aufbau geleitet

Humair war selber eine treibende Kraft im asiatischen Wealth Management der UBS, welches mit rund 576 Milliarden Dollar verwalteten Vermögen die Konkurrenz weit hinter sich gelassen hat. Seinen ersten UBS-Führungsjob in Asien-Pazifik nahm Humair 1996 an und leitete unter anderem die Aktivitäten der Grossbank in Japan.

Im Jahr 2011 kehrte Humair nach Hongkong zurück, wo er die Leitung übernahm. Fünf Jahre später zog die UBS in den Stadtteil Kowloon, um das Geschäft mit reichen chinesischen Unternehmern zu forcieren.

Reorganisationen, neue Positionen

Bei einer Reorganisation innerhalb der UBS Ende 2017 erhielt Humaire einen neuen Job: Er leitete in der Region von nun an die Einheit Investment Platforms und Solutions (IPS) unter Christian Wiesendanger und als diese bei einem neuerlichen Umbau Anfang 2020 aufgelöst wurde, erhielt er den Job als Head Advisory & Sales.

Ob er sich in der Rolle wohl gefühlt hat, ist nicht bekannt. Humaires Stärken lagen gemäss Einschätzungen von Kollegen und Headhuntern aber eindeutig im Kontakt mit Kunden. «Jeder, der mit JC zusammengearbeitet hat, weiss, dass er ein Banker ist, der den Kundenkontakt sucht», sagte vor einigen Jahren ein Hongkonger Headhunter zu finews.asia.

«Er ist authentisch und von Grund auf eine freundliche Person, was Kunden sehr schätzen. Ausserdem ist er ein guter Manager, der es versteht, seine Truppe zusammenzuhalten und stets aufs Neue zu motivieren.»

Treu bis zum Schluss

Die Lobeshymne des Headhunters hatte einen bestimmten Hintergrund: Mit dem Start von Boris Collardi als Partner bei Pictet war allgemein eine Rekrutierungsoffensive der Genfer Privatbank in Asien erwartet worden.

Zu Collardis Aufgaben als Co-Leiter Wealth Management hatte der Start einer Wachstumsinitiative in Asien gehört. Humaire hätte mit seiner langjährigen Erfahrung und seinem Kunden-Beziehungsnetz sehr gut zu Collardis Plänen gepasst, so die damalige Meinung des Headhunters.

Aber der Westschweizer war der UBS bis zu seinem letzten Arbeitstag treu geblieben.

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