Die Video-Content-Plattform OnlyFans hat  Pornografie und «sexuell explizite» Inhalte verboten. Eher unfreiwillig: Banken hätten die Plattform dazu gedrängt.

Auf der Video-Plattform OnlyFans haben unter anderem auch Frauen ihren Lebensunterhalt bestritten, indem sie pornografische Inhalte posteten. Sexuell explizite Inhalte will OnlyFans nun aber verboten. Der Grund: Banken hätten Druck ausgeübt, sagte der Gründer und CEO des Londoner Start-ups, Tim Stokely, in einem Interview mit der «Financial Times» (Artikel kostenpflichtig). Dazu habe etwa die New Yorker BNY Mellon gezählt, die Überweisungen verweigert habe.

Die Entscheidung hatte unter den schätzungsweise zwei Millionen Anbieterinnen von Inhalten einen Sturm der Empörung ausgelöst. Unter den Content-Providern finden sich viele Frauen, die ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf von «Inhalten für Erwachsene» auf der Plattform verdienen. Darsteller wie Blac Chyna haben Berichten zufolge monatlich Millionen-Einnahmen mit den OnlyFans-Abonnements eingenommen.

Kontrolle der Inhalte

Websites wie OnlyFans wollen laut eigenem Bekunden den Urhebern – insbesondere Frauen – mehr Kontrolle über ihre eigenen Inhalte und Einnahmen geben. Die Weigerung von Banken, diesen ihre Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen erschwere diese Bemühungen. Das Verbot, das am 1. Oktober in Kraft tritt, wird als Kampf gegen Pornografie gesehen.

CEO Stokely sagte, die Banken hätten OnlyFans das Leben schwer gemacht, indem sie Zahlungen verzögerten. «Wir zahlen jeden Monat über einer Million Urhebern mehr als 300 Millionen Dollar aus. Um sicherzustellen, dass diese Gelder bei den Urhebern ankommen, müssen wir den Bankensektor nutzen.»

Hauptsächlich Porno

Stokely sagte, J.P. Morgan sei «besonders aggressiv bei der Schliessung von Konten von Sexarbeiterinnen oder jedem Unternehmen, das Sexarbeiterinnen unterstützt.» Nach eigenen Angaben hat das Netzwerk rund 130 Millionen Nutzer. Diese würden OnlyFans hauptsächlich für Pornos verwenden, obwohl die Plattform versucht habe, andere Unterhaltungskünstler wie Fitness-Influencer oder Musiker zu fördern. Auch Prominente wie die US-Rapperin Cardi B haben sich kürzlich angeschlossen.

Stokely, der von der «Times» (Artikel kostenpflichtig) als «König der hausgemachten Pornos» bezeichnet wird, ist der Sohn des ehemaligen Barclays-Investmentbankers Guy Stokely. Der Finanzchef von OnlyFans ist John Carlyle, ein ehemaliger Banker bei Lehman Brothers und J.P. Morgan.

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