Der asiatische Markt ist seit Jahrzehnten ein Lichtblick für die Vermögensverwaltung der UBS. Doch im dritten Quartal 2021 musste die Schweizer Grossbank Abflüsse bei den Kundengeldern hinnehmen. Was ist geschehen?

Die in Asien verwalteten Vermögen der UBS schrumpften in den drei Monaten bis zum 30. September 2021 um 37 Milliarden Dollar auf 546 Milliarden Dollar, wie den am (gestrigen) Dienstag publizierten Quartalszahlen zu entnehmen ist. Dabei musste die Schweizer Grossbank in der Region Kundenabflüsse von 1,8 Milliarden Dollar hinnehmen, verglichen mit Zuflüssen von 3,8 Milliarden Dollar im zweiten Quartal 2021.

«Aufgrund der Ungewissheit gegen Ende des (dritten) Quartals, die wir frühzeitig kommen sahen, baten wir einige Kunden, ihre Verschuldung zu reduzieren, so dass es zu einem Verkauf von Vermögenswerten kam», begründete UBS-Chef Ralph Hamers in einem Webcast den Rückgang. 

Festhalten an China

Weiter sagte Hamers, dass er trotz der geopolitischen Probleme an Asien und insbesondere an China als Teil der Strategie von UBS festhalten werde. Er zeigte sich auch zuversichtlich, dass sich das Geschäft in der Region erholen werde.

«Unser Blick auf Asien ist noch viel strategischer geworden», sagte Hamers und deutete an, dass der Rückgang der Vermögenswerte nur eine kurzfristige Erscheinung sei. «Wir sind schon seit 60 Jahren in Asien. Wir wissen, dass die Vermögen dort gross sind und schneller wachsen als anderswo. Deshalb engagieren wir uns in der Region [und] deshalb glauben wir auch, dass wir die Zahlen wieder nach oben bringen werden.»

Vor allem Lombard-Kredite

Die Wealth-Management-Einheit der UBS in Asien verzeichnete im Berichtsquartal einen Rückgang der Ausleihungen um 4 Prozent auf 51 Milliarden Dollar, was auf Abflüsse von Neukrediten – vor allem Lombard-Krediten – von 2,2 Milliarden Dollar zurückzuführen ist.

Dennoch verzeichnete die Schweizer Bank in Asien einen Gewinnzuwachs vor Steuern in der Höhe von 293 Millionen Dollar. Das entspricht einem Plus von 3 Prozent respektive 14 Prozent gegenüber dem Vorquartal und dem Vorjahreszeitraum – dies bei geringeren Erträgen (703 Millionen Dollar), aber noch niedrigeren Kosten (410 Millionen Dollar).

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