Die Grossbank UBS erzielte auch im dritten Quartal 2021 starke Resultate. An dem Zahlenwerk wird aber deutlich, dass die Bank ihre Strategie schneller als geplant überarbeiten muss.

Die Grossbank UBS hat erneut starke Quartalsergebnisse präsentiert. So nahmen die Erträge gegenüber dem Vorjahresquartal um 2 Prozent auf insgesamt 9,1 Milliarden Dollar zu. Der operative Aufwand sank total um 1 Prozent auf rund 6,3 Milliarden Dollar. Unter dem Strich erhöhte sich der Reingewinn um 9 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar.

Der Konzerngewinn stieg über die ersten neun Monate um 24 Prozent auf 6,1 Milliarden Dollar.

Schon 2020 erfüllt

Das ist gut – fast zu gut, wie sich zeigt. Denn bereits im Jahr 2020 hatte die UBS den Geschäftsertrag um 12 Prozent auf 32,4 Milliarden Dollar vermehrt. Die Kosten waren dagegen lediglich um 4 Prozent auf 24,2 Milliarden Dollar gestiegen sowie der Konzerngewinn hatte um beachtliche 52 Prozent auf 6,6 Milliarden Dollar zugelegt.

Die strategischen Ziele der Grossbank waren damit schon im Jahr 2020 im Lot. Bei der Rendite auf das CET1-Eigenkapital setzte sich die UBS als Ziel, 12 bis 15 Prozent zu erreichen. Als Resultat kam im vergangenen Geschäftsjahr aber 17,6 Prozent heraus, also wurde das Zielband deutlich übertroffen. Auch das Kostenziel, das Kosten-Ertrags-Verhältnis (CIR) im Intervall 75 bis 78 Prozent zu halten, erfüllte die UBS mit 73 Prozent mit Bravour.

Im dritten Quartal sowie in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres lagen die Werte mit 20,8 Prozent beziehungsweise 19,5 Prozent beim Return auf das CET1-Kapital in den grünen Bereichen. Dies galt ebenfalls beim CIR mit 68,7 Prozent beziehungsweise mit 71,4 Prozent.

Spurt im Kerngeschäft

Besonders deutlich wird die immense Übererfüllung der Zielwerte in der Sparte Global Wealth Management (GWM), die für die UBS sehr wichtig ist. Dort betrug das Wachstum im Jahr 2020 bemerkenswerte 20,4 Prozent, obwohl als Zielband nur 10 bis 15 Prozent über den Zyklus festgelegt wurden. Im laufenden Jahr übertrifft die UBS ihre Target-Wachstums-Intervalle mit 43 Prozent im dritten Quartal sowie mit einer Steigerung um 34 Prozent in den ersten drei Quartalen 2021 aber haushoch.

Aus alldem wird deutlich, dass die Grossbank ambitioniertere Ziele braucht, weil sie die Vorgaben allesamt locker übererfüllt. Für UBS-Konzernchef Ralph Hamers dürfte es einerseits erquickend sein, wenn sich die Zielvorgaben so einfach erreichen lassen. Anderseits muss sich die grösste Bank der Schweiz vorwerfen lassen, bei ihren Zielen notorisch nicht ambitioniert zu sein.

Axel Weber wird Suppe nicht auslöffeln

Zwar hatte Hamers eine Aktualisierung der aus dem Jahr 2018 stammenden Strategie vorgenommen, doch als einzig greifbares Ziel die Einsparung von 1 Milliarde an Kosten bis 2023 angepasst. Auf Anfang Februar 2022 kündigte der UBS-Chef am (heutigen) Dienstag nun allerdings ein Update für die Strategie an, was auch dringend nötig erscheint.

Für UBS-Verwaltungsratspräsident Axel Weber, der im kommenden Jahr ausscheiden wird und der Öffentlichkeit noch keinen Nachfolger präsentiert hat, ist die Situation allerdings etwas verzwickt. Er muss eine neue Strategie aufgleisen – und verlässt dann die Bank.

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