Der Retter der UBS in den USA meldet sich zurück

Die UBS verdankt Bob McCann nach der Finanzkrise und dem US-Steuerstreit die Wende in den Staaten. Nun kehrt der Vollblutbanker ins Metier zurück – erneut spielen Verbindungen zur Schweizer Grossbank eine wichtige Rolle.

Robert «Bob» McCann ist zurück. Der in den Staaten ebenso bekannte wie vernetzte frühere Bankmanager stösst als Co-Präsident zur amerikanischen Finanz-Boutique Newedge. Dies vermeldete die Gruppe, die zwei Vermögensverwaltungs-Firmen sowie eine Brokerin unter ihrem Dach vereint, in eigener Sache.

Als aktives Verwaltungsrats-Mitglied will sich McCann nicht zuletzt um die Rekrutierung von neuen Talenten kümmern, wie es weiter hiess.

Noch von Oswald Grübel geholt

Angesichts seines Netzwerks, das im Banking gut 40 Jahre zurückreicht, wird ihm das nicht sehr schwer fallen. Im Sommer 2020 war der charismatische Manager bei der UBS als Präsident des Americas-Geschäfts verabschiedet worden; zuvor hatte die Grossbank diese Sparte mit ihren übrigen Vermögensverwaltungs-Franchisen zur Superdivision Global Wealth Management (GWM) verschmolzen.

GWM wird seither von Tom Naratil, inzwischen in Co-Leitung mit Iqbal Khan, geführt – vormals noch mit Martin Blessing. Naratil hatte bereits 2016 McCann in der operativen Leitung des Private Banking in Amerika abgelöst.

Ex-UBS-Chef Oswald Grübel war es noch, der McCann 2009 zur UBS geholt hatte – im Sog der Finanzkrise und des Steuerstreits mit den US-Justizbehörden. Der Merrill-Lynch-Banker sollte den Scherbenhaufen, der das US-Brokerage damals war, «zusammenwischen» und das Geschäft grundlegend reformieren.

Zurück zu Milliardengewinnen

Das gelang: McCann führte das Business zu Milliardengewinnen zurück und sorgte dafür, dass dieses, nach Erträgen gemessen, der wichtigste Vermögensverwaltungs-Markt der Schweizer Nummer eins blieb.

Nicht lösen konnte McCann hingegen das Problem mit den Kosten, die wegen der Abwerbe-Taktiken in den USA ausufernd hoch blieben. Erst Nachfolger Naratil gelang dies mit gewissem Erfolg.

Sinnigerweise stützt sich Newedge stark auf abgesprungene Ex-UBS-Banker ab. Laut dem amerikanischen Branchen-Portal «Advisor Hub» steht die Vermögensverwalterin Newedge Wealth unter der Leitung von Jeffrey Kobernick und Robert Sechan, die bei der UBS bis Ende 2020 ein Team mit anvertrauten Kundengeldern von 4,5 Milliarden Dollar verantwortet hatten.

Alte Bekannte

Edgeco, das Mutterhaus von Newedge, hatte vor zwei Jahren zudem die Boutique Private Wealth Partners übernommen, die zuvor vom früheren UBS-Kader John Straus gegründet worden war. Sie alle sind mit McCann bereits bestens bekannt.

Dieser hat Anfang Jahr sein Mandat aufgenommen und ist nach eigenen Worten «begeistert», bei Newedge mitzuwirken. Im Jahr 2020 hatte sich der Spitzenbanker bei der UBS mit den Ansinnen verabschiedet, ein neues Kapitel in seinem Leben aufzuschlagen. Wie sich nun zeigt, reimt sich dieses stark auf das Letzte.