Der Norwegische Staatsfonds verkauft den bekannten Üetlihof-Campus in Zürich, wo Tausende Banker der Credit Suisse ihr Büro haben. Nun meldet sich eine überraschende Interessentin.

Der Zürcher Stadtrat will für den Bürokomplex Üetlihof bieten. Dies teilte die Exekutive an einer Pressekonferenz vom (gestrigen) Donnerstag mit; «solche Chancen gibt es nicht alle Tage», zitierte die «NZZ» (Artikel bezahlpflichtig) dazu die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch.

Zahlt Zürich den Aufpreis?

Wie finews.ch vergangenen Februar recherchiert hatte, will der Norwegische Staatsfonds NBIM, dem die Gebäude seit zehn Jahren gehören, die Immobilie abstossen. Die Norweger haben die Schweizer Niederlassung der US-Immobilienspezialistin CBRE mit einem Bieterverfahren beauftragt. Ebenfalls mandatiert ist die Firma SPGI Zurich. NBIM fordert offenbar 1,3 Milliarden Franken für die Büroimmobilie. Das entspricht einem Aufpreis von 30 Prozent zum Kaufpreis von rund 1 Milliarden Franken.

Der Stadtrat will für ein mögliches Gebot nun einen Kredit von 1,2 Milliarden Franken bewilligen lasssen, was allerdings nicht exakt dem konkreten Angebot übereinstimmt. Wie hoch dieses sein wird, bleibt geheim. Das Vorhaben soll nun dem Gemeinderat, also dem Stadtparlament, vorgelegt werden.

Bauland der Zukunft

Kommt die Stadt Zürich zum Zug, würde sich für die über 8’000 Credit-Suisse-Banker, die im Üetlihof-Campus tagtäglich ihrer Arbeit nachgehen, vorläufig nichts ändern. Die Grossbank ist in der Immobilie noch bis ins Jahr 2037 zur Miete und kann den Vertrag nochmals um 15 Jahre verlängern. Laut dem Bericht geht es dem Stadtrat um die langfristige Bedeutung des Areals als Baulandreserve.

Die Credit Suisse hatte den Campus im Jahr 2012 an NBIM verkauft, um dringend benötigtes Geld in die Kassen der von der Finanzkrise gebeutelten Grossbank zu lenken.

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