Der russische Bankenriese will bis im Herbst entscheiden, wie es mit der Gazprombank in der Schweiz weitergeht. In den Sanktionen gegen Russland nimmt das Institute eine Sonderstellung ein.

Das russische Mutterhaus der Gazprombank (Switzerland) hat beschlossen, strategische Optionen für Zukunft der hiesigen Niederlassung auszuloten. Die ging aus einer Meldung vom Freitag hervor.

Nicht unmittelbar zum Verkauf

Explizit wird dabei auch der Verkauf des gesamten Geschäfts an eine Drittpartei geprüft, wie es weiter hiess – nur um gleich anzufügen, dass die Bank damit nicht unmittelbar zum Verkauf stehe. Die strategische Überprüfung soll im dritten Quartal abgeschlossen sein, so die Mitteilung. Bis dahin können sich beim Zürcher Hauptquartier «interessierte Parteien» melden.

Die Durchsage des Verwaltungsrats der Gazprombank in der Schweiz folgt auf den im vergangenen Juni beschlossenen Verkauf der hiesigen Niederlassung der russischen Konkurrentin Sberbank. Diese war von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) zuvor mit vorsorglichen Massnahmen belegt und deutlich härter sanktioniert worden als die Gazprombank hierzulande. Für letztere gilt «nur» ein Verbot von Neugeschäft.

Auch die EU hat sich dagegegen entschieden, Gazprombank (und Sberbank) von Zahlungsnachrichten-Dienst Swift auszuschliessen.

Sonderstellung am Finanzplatz

Das könnte auch damit zusammenhängen, dass die Gazprombank in der Rohstoffhandels- und Export-Finanzierung Richtung Osteuropa eine Sonderstellung am Schweizer Finanzplatz einnimmt. Dies, obwohl das Institut im vergangenen März zusammen mit Sberbank aus der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) ausgeschlossen worden war.

Wie es im Umfeld des Instituts heisst, stehe die Niederlassung personell wie auch von der Kapitalisierung her solide da und verfüge über einen weiterhin gültigen «Business case». Allerdings wird die Finma bei den verschiedenen «Optionen» noch ein Wörtchen mitreden wollen.

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