Ein japanisches Finanzinstitut soll in der Riege der möglichen Käufer für das Verbriefungsgeschäft der Credit Suisse in den USA die Nase vorn haben.

Die japanische Mizuho Financial Group hat sich als Interessent für zumindest einen Teil der verbrieften Produktgruppe der Credit Suisse herauskristallisiert, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» am Freitag unter Berufung auf Kreise berichtet.

Zu den übrigen möglichen Kauf-Interessenten sollen demnach unter anderem Apollo Global Management, Centerbridge Partners, Pimco oder Sixth Street gehören, wie es weiter heisst. Die Grossbank nähere sich in den Verhandlungen um einen Verkauf der Sparte einer Einigung, so die Quellen weiter.

Hochprofitable Sparte

Die «Securitized Products Group» (SPG) der CS, die seit 2016 von dem in New York ansässigen Jay Kim geleitet wird, kauft und verkauft Wertpapiere, die durch Pools von Hypotheken und anderen Vermögenswerten wie Autokrediten oder Kreditkartenschulden abgesichert sind. Der Bereich bietet auch Finanzierungen für Kunden an, die diese Produkte kaufen möchten. In deren Auftrag werden Kredite verbrieft, also in neue Wertpapiere mit unterschiedlichem Risiko und Ertrag umgewandelt, und gegen eine Gebühr an Investoren verkauft.

Laut Credit Suisse ist der Bereich SPG hochprofitabel. Er umfasst risikogewichtete Aktiva in Höhe von 20 Milliarden Dollar sowie ein Leverage-Exposure von rund 75 Milliarden Dollar.

Strategieprüfung läuft

Ein CS-Sprecher verwies gegenüber Bloomberg auf die laufende Strategieüberprüfung, über die in der kommenden Woche berichtet werden soll. «Es wäre verfrüht, sich vor diesem Zeitpunkt zu möglichen Ergebnissen zu äussern». Mizuho lehnte eine Stellungnahme ab.

Die in Tokio ansässige Mizuho, die von CEO Masahiro Kihara geleitet wird, hatte kürzlich das Geschäft mit verbrieften Produkten als eine «zentrale Säule» ihres Marktgeschäfts in Amerika bezeichnet. Die USA seien «ein superwichtiger Markt» und nach Japan der zweitgrösste Umsatz- und Gewinnbringer, hatte Kihara in einem Interview im April gesagt. Die Bank könne die Aktivitäten in Amerika ausbauen.

Ein möglicher Kauf wäre eine der grössten Transaktionen von Mizuho seit dem Kauf eines Portfolios nordamerikanischer Kredite von der Royal Bank of Scotland für rund 3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2015. Kihara, der im Februar an die Spitze des Instituts befördert wurde, hat bereits vor kurzem eine Minderheitsbeteiligung an einem konkurrierenden Maklerunternehmen für 80 Milliarden Yen (543 Millionen Dollar) erworben.

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