Bei der UBS ist der deutlich optimistische Grundton nicht zu überhören. Das solide Ergebnis 2022 wird als Basis gesehen, von dem es weiter aufwärts gehen soll.

UBS-CEO Ralph Hamers sieht die am Dienstag vorgelegten Zahlen als eine Bestätigung seiner Strategie für die Bank und will diesen Weg weiter gehen. «Wir haben für unsere Kunden und Aktionäre geliefert», sagte er an einem Webcall am Dienstag. «Wir haben ein starkes Geschäftsmodell auch in schwierigen Märkten und haben die Strategie konsequent umgesetzt.»

Ausschüttungsquote von 95 Prozent

Wenn man die vorgeschlagene Dividende von 55 US-Cent pro Aktie und die getätigten Aktienrückkäufe zusammenzählt, dann lässt die Schweizer Grossbank 7,3 Milliarden Dollar an die UBS-Aktionärinnen und -Aktionäre zurückfliessen. Bei einem Nettogewinn von 7,6 Milliarden Dollar entspricht das einer Ausschüttungsquote von rund 95 Prozent.

Dieses Jahr soll es so weitergehen. «Wir planen Aktienrückkäufe von mehr als 5 Milliarden Dollar und wollen die progressive Ausschüttungspolitik fortsetzen», sagte Finanzchefin (CFO) Sarah Youngwood (Bild unten).

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(Bild: UBS)

Januar besser als erwartet

Aber erst einmal muss das Geld dafür verdient werden. Und da ist das UBS-Management offenbar sehr zuversichtlich. So werden die Mittelfristziele einmal mehr bekräftigt, und bei den geplanten Kostensenkungen wird nun eine Marke von 1,1 Milliarden Dollar bis Ende 2023 angepeilt – 100 Millionen mehr als ursprünglich geplant.

Nach Einsparungen von rund 200 Millionen Dollar 2021 seien vom Vorjahr durch eine Reihe von Massnahmen Kostensenkungen von 500 Millionen Dollar erreicht worden, statt der geplanten 400 Millionen Dollar.

Der Januar sei bereits besser ausgefallen als erwartet, sagte die Finanzchefin weiter, wobei die Volatilität ähnlich hoch gewesen sei wie im zweiten Halbjahr 2022. Doch es würden noch weiter Unsicherheiten bestehen. Die Inflation zeige zwar erste Anzeichen einer Abschwächung, sei aber weiter hoch. «Und die meisten Notenbanken sind mit ihren Zinserhöhungen noch nicht am Ende.»

Positive Überraschung

Mit Blick auf die Konjunktur habe sich die Erwartung aufgehellt. Statt einer kräftigen gehe man nun von einer eher milden Rezession in Europa und Asien aus. Die Situation verbessere sich und gebe Grund für Optimismus. So habe etwa das abrupte Ende der Covid-Restriktionen in China positiv überrascht, sagte Hamers. Es brauche aber noch mehr Sicherheit und Marktstabilität, damit die Kunden ihre Zurückhaltung aufgeben und damit die Seitenlinie verlassen.

Angesichts einer harten Kernkapital-Quote von 14,2 Prozent sind hohe Ausschüttungen an das Aktionariat wohl vertretbar. Zudem festigt die UBS damit ihre Position als Dividendentitel, und die Rückkäufe führen zu einer Gewinnverdichtung. Für eitel Sonnenschein fehlt dann nur noch der erwartete Rückenwind von Seiten der Konjunktur und dem Marktumfeld.