Die Credit Suisse will die Bank der Unternehmer sein. Nun erfährt aber auch das Firmenkunden-Geschäft Anpassungen, wie finews.ch erfahren hat.

Das Geschäft mit hiesigen Unternehmen zählt zweifellos zu den Stärken der aktuell krisengeplagten Credit Suisse (CS); nicht von ungefähr versteht sich das von Eisenbahn-Pionier Alfred Escher als Schweizerische Kreditanstalt gegründete Geldhaus als «Bank der Entrepreneure».

Dennoch bleibt nun das Schweizer Corporate Banking nicht von Umbauten verschont, wie die Grossbank gegenüber finews.ch bestätigte. Nachdem es im nah verwandten Geschäft mit Institutionellen unlängst zu Neuernennungen gekommen ist, wird der Bereich sowohl organisatorisch wie geographisch neu aufgestellt. Die Änderungen erfolgen per 1. April.

Neu drei Grossregionen

Demnach wird das das KMU-Geschäft in drei Grossregionen eingeteilt – Deutschschweiz, Westschweiz und Tessin –, die direkt Andreas Gerber, Leiter Firmenkunden Schweiz und Geschäftsleitungsmitglied der CS Schweiz unterstellt sind. Die neue Organisation soll die Bearbeitung der jeweiligen Sprachregionen effizienter gestalten.

Die bestehenden Regionen und Marktgebiete bleiben dabei organisatorisch unverändert und werden Teil der jeweiligen neuen Grossregion. Dem Vernehmen nach ist dies nicht mit einem Abbau von Stellen oder von Leitungspositionen verbunden.

Die Grossregion Deutschschweiz umfasst künftig die Regionen Aargau, Mittelland, Nordwestschweiz, Ostschweiz, Zentralschweiz und Zürich. Der Westschweiz sind die Marktgebiete Genf, Waadt, Fribourg, Wallis sowie Arc jurassien zugeordnet. Der Tessin besteht unverändert aus Lugano, Chiasso und Sopra Ceneri. Die Grossregionen werden in der Folge auch unter neue Leitung gestellt.

  • Oliver Banz, der das KMU-Geschäft in der Region Zürich leitet, übernimmt die Region Deutschschweiz. Zu seinen früheren Karrierestationen zählt unter anderem das Superreichen-Geschäft der Lokalrivalin UBS.
  • Martial Décoppet, derzeit Leiter des KMU-Geschäfts Suisse Romande, wird sich für die neue Region Westschweiz verantwortlich zeichnen. Er ist seit 2009 für die Grossbank tätig.
  • Marzio Grassi, auch er ein CS-Veteran mit viel Strahlkraft im Südkanton, wird weiterhin die bereits bestehende Region Tessin leiten.

Neue COO ernannt

Der Produkte-Bereich innerhalb des Corporate Banking gerät unter die Aufsicht von Christoph Baggenstos, seit 2016 Leiter KMU in der Region Zentralschweiz. Die operationelle Leitung (COO) des Firmenkundengeschäfts wird derweil neu von Amélie Laing ausgeübt. Sie wirkt zurzeit als Leiterin Business Development & Corporate Banking Initiatives im Trade-Finance-Bereich.

Firmenkunden-Chef Gerber liess sich zum Umbau wie folgt zitieren: «Die organisatorischen Anpassungen ermöglichen uns eine bestmögliche Fokussierung auf die Kundenbedürfnisse. Es freut mich sehr, dass wir in der neuen Struktur alle Positionen mit langjährigen Führungskräften besetzen konnten, die nicht nur die erforderliche Erfahrung und Expertise mitbringen, sondern auch Kontinuität und damit einen optimalen Service für unsere Kundschaft gewährleisten.»

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.43%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.85%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.13%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.01%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.58%
pixel