Francesca McDonagh kletterte bei der Credit Suisse schnell die Karriereleiter hoch. Doch auch sie konnte den Untergang der Grossbank nicht abwenden – jetzt geht sie definitiv.

Francesca McDonagh verlässt die Credit Suisse (CS), nach genau einem Jahr im Dienst der Grossbank. Dies ist einem internen Schreiben von Ulrich Körner zu entnehmen, der die CS als Tochterbank der UBS leitet. Das Memo liegt finews.ch vor.

Laut der Mitteilung hat sich die irisch-stämmige Managerin entschieden, eine andere Aufgabe ausserhalb der Bank zu anzunehmen, wie es weiter hiess. Die britische Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) will wissen, dass es sich um eine CEO-Rolle handelt und die Ernennung auf kommenden Januar hin erfolgt.

Einst hohe Hoffungen

McDonagh hatte bei ihrem Antritt im September 2022 hohe Hoffnungen geweckt. So hatte sie als damalige CEO die Bank of Ireland reformiert und dort die Staatshilfe an den irischen Steuerzahler zurückgezahlt. Bei der CS sollte sie eigentlich Europachefin werden, wurde dann aber gleich als operationelle Chefin (COO) und damit rechte Hand des damaligen CS-Konzernchefs Körner engagiert.

Doch damit endete der schnelle Aufstieg der als fähig geltenden Managerin; als Zuständige nicht nur für die IT und die rückwärtigen Dienste, sondern auch für Strategie, Marketing, Kommunikation und Beschaffungswesen hatte sie viele Bälle in der Luft zu halten und konnte am Ende wenig gegen den drohenden Untergang des Instituts ausrichten.

Vergangenen Juni gestand ihr UBS-Chef Sergio Ermotti noch die Rolle der CS-COO zu. Damit waren ihre Tage bei der kombinierten Grossbank gezählt.

Neue Linien zu Ulrich Körner

Das sie in jener Rolle ersetzbar geworden war, zeigt nun der Umstand, das CS-Chef Körner den frei werdenden Posten nicht mehr neu besetzt. Stattdessen stützt er sich auf Managerinnen und Kaderleute der UBS ab, die nun auch noch an ihn berichten.

So verfügen nun die UBS-Kommunikationschefin Marsha Askins, der UBS-Integrations-Beauftragte Dierk von Schuckmann sowie die für den Zusammenschluss auf Gruppenebene zuständige Managerin Michelle Bereaux über eine neue Linie zu Körner. Dasselbe gilt für Harald Egger, Leiter Corporate Services (GCS) und Länderchef der UBS in Indien, sowie Emma Crystal, die bei der UBS den langen Titel einer Lead Client Engagement & Sustainable Finance Group trägt.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.48%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.68%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.04%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.1%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.71%
pixel