Die eskalierende Konflikt in Israel und die Gefahr eines Flächenbrandes im Nahen Osten sind auch für die UBS ungemütlich. Die Grossbank ist in der Region mit Milliarden exponiert.

Zum eskalierenden Konflikt zwischen der militanten Palästinenserorganisation Hamas und Israel hat sich Sergio Ermotti bereits vergangenen Oktober geäussert.

In der via den Online-Dienst Linkedin verbreiteten Durchsage bemühte sich der UBS-Chef um eine ausgewogene Haltung: «Die UBS wendet sich entschieden gegen jede Form von Diskriminierung, sowohl gegen Antisemitismus als auch gegen Islamophobie. Wir stehen an der Seite aller, die sich für eine rasche und friedliche Lösung einsetzen», erklärte Ermotti damals.

Gefahr eines Flächenbrands

Wie finews.ch analysierte, zwingt der Konflikt Schweizer Banken wie die UBS zu einem heiklen Balanceakt in der Region: In der Regel finden sich sämtliche religiösen und politischen Fraktionen in Nahost im Kundenstamm der international tätigen Häuser.

Zudem besteht weiterhin die Gefahr eines Flächenbrands. Wie auch die UBS am Dienstag in ihrem Ausblick auf das vierte Quartal erklärte, erhöhten die anhaltenden geopolitischen Spannungen, insbesondere die Konflikte im Nahen Osten und in der Ukraine, die Unsicherheit beim Wirtschaftsausblick zusätzlich.

Mit knapp 5 Milliarden Dollar am Golf engagiert

Aber anders als im Ukraine-Krieg, wo das «Exposure» der Bank gegenüber Russland, Weissrussland und der angegriffenen Ukraine mittlerweile als «immateriell» eingestuft wird, stehen im Nahen Osten für das Institut mehrere Milliarden Dollar auf dem Spiel.

Wie die Grossbank nun in ihrem Bericht für das abgelaufene dritte Quartal 2023 ausführte, beträgt das direkte Engagement gegenüber Israel weniger als 0,5 Milliarden Dollar. Das direkte Engagement in den Ländern des Golf-Kooperationsrates beträgt mit weniger als 5 Milliarden Dollar allerdings fast das Zehnfache. Das direkte Engagement in Ägypten, Jordanien und dem Libanon sei derweil begrenzt, und die UBS halte kein direktes Engagement in Iran, Irak oder Syrien, so der Quartalsbericht.

Boom-Region bereitet Kopfzerbrechen

Gemessen an der Gesamtbilanz der UBS sind das relativ geringe Beträge; dennoch dürfte der Konflikt beim Institut Kopfzerbrechen bereiten, gilt der Nahe Osten doch als künftige Boom-Region für das Private Banking.

So entwickelte sich dort der Reichtum zuletzt schneller als anderswo. Die zunehmende geopolitische Blockbildung hat zudem die Vereinigten Arabischen Emirate und unter diesen insbesondere Dubai zu einem neuen Hub für Superreiche aus aller Welt werden lassen.

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