Indexfonds auf Ramsch-Anleihen ziehen so viel Geld an wie nie. Das könnte problematisch werden.

Es ist eine Zahl, bei der einen mulmig zumute wird: Mehr als 73 Milliarden Dollar sind dieses Jahr schon in Anleihen-Indexfonds (ETF) geflossen. Das sei soviel wie niemals zuvor, jubelt der weltgrösste Vermögensverwalter BlackRock – der gleichzeitig auch grösster Anbieter von Indexprodukten ist.

Fast die Hälfte aller Zuflüsse im letzten Oktober gingen dabei aufs Konto von Fonds mit hochverzinslichen Papieren (siehe Tabelle), zumal Firmenbonds. Bei diesen Anleihen ist der Zins höher. Aber auch das Verlustrisiko. Darum werden Hochverzinsliche am Markt auch als «Junk» bezeichnet – als Ramsch eben.

Flucht aus Aktien

ETF-Tab

Die passiv geführten Indexfonds sind wegen ihrer tiefen Gebühren vor allem bei Privatanlegern und Pensionskassen beliebt. Es wäre demnach zu erwarten, dass den Vehiklen das meiste Geld aus diesen Lagern zufloss. Diese Investoren sind jedoch gegenüber Verlusten am ehesten verwundbar. Laut BlackRock ist die Bewegung in Anleihen eben dieser Verwundbarkeit geschuldet: Die Korrektur an den Aktienmärkten schreckte die Anleger auf – und liess sie in Scharen in Obligationen wechseln.

Lauernde Gefahr

Doch dort könnte nun ebenfalls Gefahr lauern, falls sich die Weltwirtschaft abkühlt und die hoch verschuldeten Unternehmen in Schwierigkeiten geraten.

Unter den Top-Anbietern von ETF in Europa rangiert die Schweizer UBS auf dem vierten Platz, nach der französischen Lyxor, der Deutsche-Bank-Tochter db x-trackers und der amerikanischen BlackRock.

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