Der Präsident der Bankiervereinigung geht mit der Schweizerischen Nationalbank hart ins Gericht. Patrick Odier wirft ihr vor, die Banken mit höheren Risiken in der Bilanz zu bevorteilen.

Mit ihrer Negativzinspolitik benachteilige die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Schweizer Vermögensverwalter, sagte der Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) in einem Interview mit dem «Sonntagsblick» an diesem Wochenende.

«Die Nationalbank privilegiert mit ihrer Regelung jene Banken mit grossen Risiken auf der Bilanz, weil sie höhere Reserven und Freibeträge haben», so Patrick Odier (Bild). «Sie bestraft aber die sichersten Banken. Sie müssen am meisten bezahlen.»

Darum fordert der Genfer, der neben seinem Präsidentenamt auch Senior Partner und geschäftsführender Teilhaber der Privatbank Lombard Odier ist, höhere Freibeträge, die von den Negativzinsen ausgenommen sind. «Wir haben deshalb das Gespräch mit der SNB gesucht, aber noch keine Lösung gefunden.»

Absage an Thomas Matter

Die Volksinitiative des Bankiers und SVP-Nationalrats Thomas Matter, die das Bankgeheimnis in die Verfassung verankern will, lehnt Odier hingegen ab: «Wir unterstüzten die Initiative nicht. Der Schutz der Privatsphäre steht heute schon in der Verfassung. Ich sehe nicht, wer von einer Verankerung des Bankgeheimnisses in der Verfassung profitieren würde. Wir laufen Gefahr, dass wir an Flexibilität verlieren.»

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