Diese Woche startete mit «Billions» in den USA eine neue TV-Serie. Die Kritiken über die Geschichte eines Hedgefonds-Managers und seinen Gegner, ein Staatsanwalt, sind bestenfalls wohlwollend. Sehenswert soll sie trotzdem sein.

Es ist eben nicht jeder ein Martin Scorsese: Dem Regie-Altmeister gelang es, mit «Wolf of Wall Street» ein höchst unterhaltsames Stück Wall-Street-Geschichte auf die Leinwand zu bringen. Obwohl der Film nur so trieft vom Klischee des ewig fluchenden, Drogen nehmenden und sexsüchtigen Wall-Street-Helden, der seine Kunden mit dem grössten Vergnügen abzockt.

«Billions», die neue TV-Serie auf dem US-Sender Showtime, geht auch in die Richtung: Im Mittelpunkt der Story steht ein Hedgefonds-Manager namens Bobby Axelrod (gespielt von Damian Lewis, bekannt aus «Homeland»), den der Staatsanwalt Chuck Rhodes (Paul Giamatti) zur Strecke bringen will.

Glitzernde Macho-Welt

Geschrieben wurde die Serie unter anderem von Star-Journalist Andrew Ross Sorkin (Autor von «Too big to fail»), und angelegt ist die Story als Insider-Blick in die Welt der Mächtigen an der Wall Street. Damit ist «Billions» das jüngste Produkt einer ganzen Reihe von Finanzfilmen, welche unterhaltsam sein sollen und einen vermeintlich kritischen Blick auf das Gebaren an der Wall Street werfen.

Das Urteil der Kritikerin von «Vanity Fair»: In «Billions» wird eine glitzernde Macho-Welt abgefeiert, in der es um Geld, Macht und auch Frauen geht, in der Männer ständig beweisen müssen, dass sie besser sind als ihre Gegner und dabei sehr viel vulgäre Sprache brauchen. Dies sei unterhaltsam. Aber die TV-Serie sei mit «Billions» nicht neu erfunden worden, so das Fazit.

Böse, aber sympathisch

Doch scheint «Billions» auch einen Nerv zu treffen. Die Einschaltquoten sind rekordhoch. Dies mag daran liegen, dass klischeeartige Darstellungen von Männern mit »Geld und Eiern» eben immer noch ihr Publikum finden. Es mag aber auch an den Figuren selbst liegen.

Hedgefonds-Manager Axelrod (er nennt sich Axe) ist genauso, wie man ihn erwartet: Der rücksichtslose und gierige Wall-Street-Hai, der seine Macho-Allüren rauf und runter beherrscht. Er zeigt aber auch andere Seiten: Grosszügig, loyal zu seinen Freunden und ein treuer Ehegatte.

Sein Gegenspieler hingegen, der moralisch integre Staatsanwalt Rhodes, erweist sich je länger und je verbissener er Axelrode jagt, als ewig gereizter und aufbrausender Miesepeter, für den es schwer fällt, Sympathien zu gewinnen.

Man kann sich fragen, ob «Billions» (die Show wird wohl auch bald hierzulande zu sehen sein) tatsächlich der Insider-Blick auf Wall Street und darum eine Art Pflichtstoff ist. Das Duell zwischen Axelrod und Rhodes ist es, was den Spannungsbogen aufrecht erhält.

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