Fast unbemerkt hat der Schweizer Finanzexperte Beat Wittmann mit einem langjährigen Weggefährten eine Beteiligungsgesellschaft gegründet. Dahinter steht ein Netz an internationalen Fachleuten.

Die neue Firma heisst Finos und ist in Zürich domiziliert, wie dem Schweizerischen Handelsamtsblatt (SHAB) zu entnehmen ist. Neben Beat Wittmann, der als Präsident des Unternehmens amtet, tritt Daniel Kornmann (Bild unten) als weiterer Verwaltungsrat in Erscheinung.

Kornmann absolvierte in den vergangenen dreissig Jahren einen ähnlichen Werdegang wie Wittmann mit gemeinsamen Stationen bei der Credit Suisse, der früheren Credit-Suisse-Tochter Clariden und später bei Julius Bär.

Treibende Kräfte

daniel kornmann 500

Die beiden waren auch die treibenden Kräfte bei der Asset-Management-Gesellschaft TCMG, die unter dem Dach der Raiffeisen-Gruppe entstand, nach einem abrupten Strategie-Wechsel der Genossenschaftsbank aber integriert wurde, wie auch finews.ch seinerzeit berichtete.

In der Folge gründeten Wittmann und Kornmann vor etwas mehr als zwei Jahren die Finanzberatungsgesellschaft Porta Advisors, die ebenfalls in Zürich ansässig ist und im Auftrag der Firma Finos nun für die einzelnen Engagements tätig wird.

Fokus auf Finanzsektor und Luxusgüterbereich

Mit Kapital von namhaften institutionellen Investoren sollen ab dem dritten und vierten Quartal 2017 erste Investments getätigt werden. Angedacht sind Minderheits-, aber auch Mehrheitsbeteiligungen, namentlich in der europäischen Finanz- sowie in der Luxusgüter-Branche, beides Gebiete, auf denen Wittmann und sein Team über eine langjährige Expertise verfügen.

Wie Wittmann verschiedentlich erklärte, sieht er vor dem Hintergrund der guten wirtschaftlichen Entwicklung in Europa, dem moderaten Zinsumfeld und der anhaltenden Konsolidierung im europäischen Finanzsektor gute Investitionsmöglicheiten.

Zusätzliches Know-how soll durch eine Reihe von Fachleuten einfliessen, die Wittmann in den vergangenen zwölf Monaten in die Firma Porta Advisors eingebunden hat. Unter anderem taucht dabei auch Roland Knecht auf; ein in der Branche bestens bekannter Schweizer Banker, der lange Zeit für die Clariden Bank tätig war und seit einigen Jahren in Singapur domiziliert ist, wo er bis vor kurzem die Firma Atlas Asset Management leitete. Dabei handelt es sich um eine Abspaltung der Genfer Banque Heritage.

Starke Basis in Asien

Weitere Expertise aus Asien fliesst über Kenneth Ho zu, einem früheren Credit-Suisse- und Julius-Bär-Banker, der vor gut zwei Jahren das Hongkonger Multi-Family-Office Carret Private Investments gegründet hat. Der internationale Beirat von Porta Advisors, der nun auch der Firma Finos zugute kommt, umfasst aktuell sechs Personen.

Zuletzt ging Porta Advisors eine strategische Kooperation mit der Londoner Finanzberatungsgesellschaft Savigny Partners ein, die auf Firmentransaktionen im Luxusgüter- und Lifestyle-Bereich spezialisiert ist. Deren Gründer, Pierre Mallevays, sitzt seither ebenfalls im Beirat von Porta Advisors.

Verbindungen zu Liechtenstein

Last but not least hat der Verwaltungsrat von Porta Advisors durch Mark D. Jordy personelle Verstärkung erhalten; der Finanzfachmann amtet seit 2016 auch als Stiftungsrat der liechtensteinischen LGT Group Foundation, wie finews.ch schon früher berichtete.

Vor diesem Hintergrund wird es in Finanzkreisen interessant sein, mit welchen Beteiligungen die jüngst gegründete Firma Finos für Beachtung sorgen wird.

 

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.53%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.87%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.01%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.59%
pixel