Der Schweizer Markt für Wirtschaftsprüfung und Beratung wird zunehmend hart umkämpft. Ein britischer Anbieter greift die grossen Vier mit einer Übernahme an.

PWC, Deloitte, EY und KMPG sind die Dominatoren in der Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung – auch in der Schweiz. Doch der britische Rivale Grant Thornton drängt nun immer stärker in diese Phalanx ein.

So übernimmt Grant Thornton nun den Westschweizer Wirtschaftsprüfer Baker Tilly Spiess, wie es in einer Mitteilung vom Montag heisst. Grant Thornton feiert den Zukauf im Zuge der Wachstumsstrategie als Meilenstein der Firmengeschichte.

Über 200 Mitarbeiter

Mit Baker Tilly Spiess werde die Marktabdeckung in der Westschweiz deutlich grösser, hiess es. Das Service-Portfolio von Grant Thornton Schweiz/Liechtenstein werde ideal ergänzt. Baker Tilly Spiess ist in den Bereichen Audit, Tax und Financial Services tätig. Anfang 2019 soll die Übernahme vollzogen sein. Die Anzahl Mitarbeiter von Grant Thornton in der Schweiz und in Liechtenstein steigt damit auf rund 200.

Das britische Beratungsunternehmen durchläuft jedoch gerade Turbulenzen. CEO Sacha Romanovitch ist kürzlich zurückgetreten, nachdem ein anonymes Papier den Medien über ihre «sozialistische Agenda» zugespielt worden war. Romanovitch war die erste Frau überhaupt, die in Grossbritannien an der Spitze eines Wirtschaftsprüfungsunternehmens stand.

Gewinne werden unter allen aufgeteilt

Sie nahm bei Grant Thornton tiefgreifende Veränderungen vor, indem sie die Gewinne nicht mehr nur an die Partner, sondern auch an alle Angestellten aufteilen liess. Ihr Gehalt beschränkte sie auf das Zwanzigfache des durchschnittlichen Lohns bei Grant Thornton. Das Umdenken bezog sich auch auf die Arbeitsweise von Grant Thornton, was sich allerdings in einer Verlangsamung des Gewinnwachstums niederschlug.

Bei Grant Thornten Schweiz/Liechtenstein übernimmt per Januar 2019 Erich Bucher den CEO-Posten von Patrick Hilty, der Präsident des Verwaltungsrats wird.

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