Schwarzman_StephenIm Streit um die künftige Besteuerung von Private-Equity-Managern hat sich Stephen Schwarzman im Ton wohl etwas vergriffen.

Die Zuhörer an einem kürzlichen Referat des Blackstone-Co-Gründers staunten nicht schlecht, als Stephen A. Schwarzman seine Rhetorik hörbar verschärfte und zunächst von einem «Krieg» sprach, wie das amerikanische Magazin «Newsweek» berichtet.

Er meinte damit die anhaltende Querelle um die Besteuerung von (sehr gut verdienenden) Private-Equity-Managern. Während der Finanzmann dafür plädiert, dass die Erträge als Kapitalgewinne zu 15 Prozent versteuert werden, wünscht sich US-Präsident Barack Obama, dass diese Einnahmen wie gewöhnliches Einkommen zu 35 Prozent besteuert werden.

Wie 1939 in Polen

Obama und seine Gefolgsleute argumentieren damit, dass es unfair sei, wenn Leute wie Blackstone-Chairman Schwarzman mit einem privaten Vermögen von gut 8 Milliarden Dollar weitere Gewinne nicht als Einkommen, sondern «nur» als Kapitalgewinne versteuern würden.

Dass Schwarzman selber das anders sieht, ist nicht verwunderlich. Eher aber, welchen Vergleich er dann zog. Es sei «Krieg» und das Vorgehen der US-Administration sei etwa so, «wie 1939, als Hitler in Polen einmarschierte».

Kongress will endlich Lösung

Für «a little over the top» befand man gelinde gesagt dann auch die Worte Schwarzmans, an dem Anlass, wenngleich die Debatte um die Besteuerung dieser Gewinne an sich eine «never-ending story» ist, bei der die Private-Equity-Leute bereits seit Jahren mit den Behörden im Clinch sind. Dass nun neue Bedenken wach werden, hängt vor allem damit zusammen, dass der US-Kongress nun auf eine Lösung drängt.

Dies passt Schwarzman nicht, der ohnehin nicht gut auf Barack Obama zu sprechen ist, nachdem der US-Präsident die Top-Leute von der Wall Street abschätzig als «fat-cat-bankers» bezeichnet hatte.

Mehr Feeling für die Kapitalmärkte

Schwarzman bemängelt, dass Obama in seinem innersten Zirkel keinen früheren CEO als Berater habe. Darum fehle es dem Präsidenten auch an dem nötigen Feeling für die Rolle der Kapitalmärkte, moniert der Private-Equity-Meister.

 

 

 

 

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