Das Facebook-Projekt einer globalen Digitalwährung nimmt weiter Formen an. Die Libra Association erhält nun erstmals einen CEO – und der ist in den politischen und regulatorischen Gremien bestens vernetzt.

Es scheint, als ob Facebook bei seinem neuen Anlauf, das Digitalwährungs-Projekt Libra voranzubringen, nichts dem Zufall überlassen will. Nachdem die mit dem Projekt beauftragte und in Genf ansässige Libra Association im April bei der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) ein abgeändertes Bewilligungsgesuch eingereicht hat, stärkt sie gemäss einer Mitteilung nun ihre Organisation: Mit Stuart Levey wird Libra diesen Sommer erstmals einen CEO erhalten.

Levey wird für den Posten seine gegenwärtige Stelle als Chief Legal Officer bei der britischen Grossbank HSBC aufgeben. Mit ihm holt sich Libra einen bestens vernetzten Finanz- und Währungsexperten. Denn Levey verbrachte einen guten Teil seiner Karriere auf dem Capitol Hill in der US-Hauptstadt Washington D.C.

Unter Bush und Obama gearbeitet

So arbeitete er unter den Präsidenten George W. Bush und Barack Obama in der neuen Abteilung Treasury for Terrorism and Financial Intelligence. In seiner Position als Under Secretary war er federführend im Kampf gegen Terrorismus- und anderen illegalen Finanzierungen.

Er freue sich, mit Regierungen, Regulatoren und allen anderen Stakeholdern eng zusammenzuarbeiten, um die Vision eines einheitlichen globalen Zahlungssystems zu verwirklichen, wird Levey in der Mitteilung zitiert.

Das vergangenes Jahr vorgestellte Libra-Projekt, im Prinzip ist es eine Facebook-Währung, erntete zunächst viel Kritik. Im April reichte Libra ein erneuertes und weniger ambitioniertes Gesuch ein. So soll das Libra-Zahlungssystem neben einem Stable Coin, der mit mehreren Währungen unterlegt sein wird, auch Stable Coins umfassen, die nur mit einer einzelnen Währung unterlegt sein würden.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.52%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.86%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.04%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    8.96%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.62%
pixel