Arnaud Vagner, der Gründer des berüchtigten Shortsellers Iceberg Research, hat sich auf neues Ziel eingeschossen. Diesmal trifft es jedoch jemanden anders als den von der Schweiz aus geführten Rohstoffhändler Trafigura.

Der Shortseller Arnaud Vagner hat sich ein neues Zielobjekt gesucht. Diesmal spekuliert er auf das Engagement von Ex-US-Präsident Donald Trump bei der Firma Digital World Acquisition Corporation, ein börsenkotiertes Anlagevehikel (SPAC), das unlängst mit der Trump Media & Technology Group (TMTG) fusioniert wurde. Mit dem Vehikel will Trump einen Social-Media-Dienst als Alternativen zu Facebook, Twitter & Co. aufbauen.

Den Angriff des berühmten Spekulanten auf sinkende Kurse von TMTG meldet unter anderem das Branchen-Portal «Institutional Investor» (Artikel bezahlpflichtig).

Günstiger eindecken

Beim sogenannten Shortselling verkaufen Investoren die Papiere eines Unternehmens zu einem bestimmten Termin, ohne sie jedoch zu besitzen, also leer. Die Shortseller spekulieren dabei auf sinkende Kurse, damit sie sich später günstiger mit den Wertpapieren eindecken und sie zurückgeben können. Genau dies versucht Vagner nun mit dem Investment-Vehikel von Trump.

Zwar gesteht der Shortseller dem Trump-Unterfangen einen gewissen Erfolg zu. «Der Konkurrenz-Dienst von Trump könnte Webseiten wie Twitter überbieten», erklärte er. Allerdings würde der Ex-US-Präsident dafür sehr viel Traffic benötigen, also eine grosse Popularität der Social-Media-Plattform. Dies sei sehr kostenintensiv, hiess es weiter.

Fixkosten als Problem

Genau da kommt der Gedanke seiner Leerverkäufe ins Spiel. Denn Vagner findet, dass die Fixkosten, um mit Facebook oder Twitter mithalten zu können, ungemein hoch seien. Die Profitabilität des neuen Dienstes dürfte daher schwierig zu erreichen sein.

Die Aktien des börsenkotierten Anlagevehikels von TMTG hatten zunächst einen kometenhaften Aufstieg erlebt. Mittlerweile sind sie aber unter Druck geraten. Vagner will da allerdings nicht für alle Ewigkeit mit seinen Leerverkäufen aktiv bleiben, erklärte er. Bevor eine grosse Werbe-Kampagne zur Vermarktung der Plattform lanciert wird, will er schon wieder auf und davon sein.

Hämischer Tweet

«Es gibt sicher Anhänger von Trump oder so manchen Republikaner, welche die Plattform testen werden», sagte der berüchtigte Shortseller. «Doch wenn die ganzen Trump-Sympathisanten merken, dass sie bei TMTG praktisch nur auf Gleichgesinnte treffen, wird das Interesse und somit der Traffic sicher rasch nachlassen.»

Die Trump ohnehin nicht wohlgenossene «New York Times» berichtete unterdessen, dass der ehemalige US-Präsident mit seinem neuen Anlagevehikel einige Investoren sogar hinters Licht geführt haben könnte. Genau solche News spielen Vagner in die Hände – und Iceberg Reseach twittert die Meldung daher vergnügt herum.

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