Die Digitalisierung im Banking sei so weit fortgeschritten, dass Finanzinstitute ihre Kundenberater wieder vermehrt ins Zentrum der Interaktion stellen. Das sagt Tobias Christen, Chef der digitalen Verwahrerin DSwiss, im Interview mit finews.tv.

Die Banken seien vor dreissig Jahren unter den ersten Unternehmen gewesen, die ihre Prozesse digitalisiert hätten, sagt Tobias Christen, Mitgründer und CEO von DSwiss, im Interview mit finews.tv.

Das in Zürich ansässige Fintech ist auf die Entwicklung von Online-Speichern und virtuellen Safes spezialisiert und zählt Finanzinstitute wie die UBS, die Deutsche Bank oder die Zürcher Kantonalbank zu ihren Kunden. 

Interaktion mit der Kundschaft

In der zweiten Welle um die Jahrtausendwende, so Christen weiter, seien die Online-Banken dazugekommen. «Und jetzt folgt die dritte Welle», stellt er fest. Dabei gehe es vor allem um die Interaktion mit dem Kunden oder der Kundin.

In einer ersten Phase habe man neue innovative Services gepusht, etwa im Payment-Bereich oder über neue Apps. Grosse (Beratungs-)Prozesse, die eher ein reiferes Publikum ansprechen, habe man hingegen zurückgestellt.

In Skandinavien schon viel weiter

«Nun sind wir am Punkt angelangt, da man mit den digitalen Tools vermehrt auch diese Zielgruppe angeht, etwa für grössere Finanzanlagen oder für Immobilienkäufe», erklärt Christen.

Er stellt jedoch auch eine Gegenentwicklung fest. «In Skandinavien, wo die Banken schon viel weiter sind, und beispielweise den Hypothekarbereich bereits durchdigitalisiert haben, gehen sie nun zurück und stellen den Kundenberater ins Zentrum», stellt Christen fest. Diese Interaktion zu optimieren, sei die grosse Herausforderung.

Mehr Zeit für die Bank

Insofern müsse man sich als Bank genau überlegen, ob man einen ganz bestimmten Prozess digital abbilde, oder für den Benützer respektive die Benützerin ein Kundenerlebnis über alle Prozesse hinweg anbieten wolle. «Schliesslich soll die Digitalisierung vieles vereinfachen, um der Bank mehr Zeit zu geben, sich dem Kunden zu widmen», so Christen.

finews-TV auf Youtube

finews.ch bietet im eigenen Youtube Web-TV-Kanal regelmässig Beiträge und Interviews mit Persönlichkeiten aus der Schweizer Finanzbranche.

Abonnieren Sie jetzt finews-TV, damit Sie automatisch über neue Beiträge informiert werden.

Abonnieren